Trainingslager Tag 8: Hoch, Flach, Langsam, gleichmäßig, schnell

Traditionell begannen wir auch diesen sonnigen Morgen im hoteleigenen Kraftraum. Wieder scheiterten wir daran, das spanische Fernsehen zum Laufen zu bekommen, sodass wir auf unsere eigenen Medien zurückgreifen mussten, während vor der Glasfassade die Triathleten zum Morgenlauf pilgerten. Zum Frühstück traf man dann allerdings die Morgensportler, die Pseudosportler und die Ausschlafer wieder, um sich für den Tag zu stärken. Wie jeden Morgen waren wir mit der Tourenauswahl maßlos überfordert, aber an dieses Chaos hatten wir uns ja bereits gewöhnt. Also ruhig bleiben, durchatmen und einfach um kurz vor 10 im Radkeller erscheinen. Dann nämlich erst stehen die endgültigen Pläne fest und es kann losgehen. 






 Evelyn: 

Gegen meine ursprüngliche Planung wurde ich doch Last Minute noch in die "Flache - Weite- Gruppe" gequatscht, zu der nun mit mir sechs Fahrer gehörten. Gemeinsam machten wir uns dann auf in den Kampf gegen den auffrischenden Wind. Doch unser harmonisches Tempo wurde bereits in Can Picafort massiv gestört, als wir nur knapp einem Unglück entgingen. Keine 10 Meter vor uns brach ein improvisierter Marktstand unter der Windlast zusammen und stürzte auf die Fahrbahn. Alle außer dem Marktstand haben diesen Stunt heile überstanden.

Also ging es weiter. Petra, Porreres, Llucmajor. Es kam wie es kommen musste: als am Horizont Randa Cura erschien, konnten wir dieses Highlight natürlich nicht einfach umfahren. Also hieß es für mich: Randa Cura Teil 2. Wieder Fotos schießen, Weste wieder anziehen und wieder runter fahren. Als "normaler Mensch" erschließt sich diese Aktion nicht umbedingt von selbst, warum sollte man sich einen Berg hochquälen, nur um danach die gleiche Strecke wieder runter zu fahren? Das ist halt Radsportlermentalität. 

Nachdem alle heile unten angekommen waren, nahmen wir dann den direkten Weg nach Hause. Dank unseres sehr zügigen Grundtempos waren wir dann auch schnell zurück im Hotel, auch wenn in Muro die Pampelmusenfrau auf uns gewartet hätte. 

Als mein Rad im Radkeller verstaut war zeigte das Garmin heute 130 Kilometer, etwas über 1000 Höhenmeter und eine Fahrzeit von 04:35 h. 


Vanessa:

Auch ich fand mich um Punkt 10 im Radkeller ein - jedoch noch nicht in voller Radmontur - um meine Lieben zu verabschieden. Da ich mich nicht 100% fit fühlte entschied ich mich dazu, alleine zu fahren, um so flexibel agieren zu können. Um 10:34 Uhr begann ich meine Tour in Richtung Port Pollenca an der Küstenstraße entlang. Über Pollenca ging es wellig nach Sa Pobla und von dort aus zurück nach Alcudia. Letztlich war ich rund zwei Stunden unterwegs und habe 55 Kilometer absolviert. Es ärgert mich sehr, dass ich meinen Trainingsplan nicht einhalten kann und das Trainingslager nicht so gestalten kann, wie ich gern würde. Nichts desto trotz versuche ich das Beste daraus zu machen und setzte nach der kurzen Tour auf eine Erholung am Strand. 


Morgen hoffen wir noch einmal auf einen guten vorletzten Trainingstag mit gutem Wetter und weniger Wind!

Vanessa und Evelyn 


Zitates des Tages: 

"Wir Radsportler sind ganz anders als ihr Menschen!"

"Ich kann doch auf 20 Kilometern keinen Vorsprung von einer Stunde rausfahren!"

"Wenn ich mal alt bin und so wie du, dann hab ich's geschafft!" 


Kommentare