Jahresrückblick 2016 - Es kann nur besser werden!
Das Wichtigste zuerst: Ja, mich gibt es auch noch! Ich hatte
in diesem Jahr so viele Ups und Downs, das ich rund um die Uhr damit
beschäftigt war, dagegen anzuarbeiten.
Ich habe lange überlegt ob ich überhaupt einen
Jahresrückblick machen will, wo ich doch so lange still gewesen bin, aber ich
denke es ist einfach eine geeignete Art, mit diesem doofen Jahr 2016 endlich
abzuschließen.
Auch in diesem Jahr begann die Radsportsaison für mich mit
einem Trainingslager in Mallorca. Es ist nicht so, dass ich bis dahin nicht
trainiert habe, aber nichts geht halt über 10 Tage Sonne, Strand und Rennrad
mit der coolsten Crew! Nachdem vorher aus persönlichen Gründen sehr lange
unklar war ob ich dieses Jahr dabei sein kann bin ich wahnsinnig froh dabei
gewesen zu sein. Es war einfach wieder eine wahnsinnig tolle Erfahrung hat mich
auf jeden Fall weiter gebracht. Und Leute, ich liebe euch alle!
Gut vorbereitet startete ich also Anfang April in mein
erstes Jahr als Lizenzfahrer für die Bad Bikers. Zum dritten Mal stand ich nun
beim Hellentaler Warm-Up Marathon an der Startlinie und konnte direkt meinen
ersten Sieg in der Lizenzklasse einfahren. Was für ein Start in die Saison, wo
ich mich doch mit Entgegennahme meiner Lizenz eigentlich erstmal vom Treppchen
verabschiedet hatte.
Dann stand der Marathon in Bad Harzburg an. Nachdem mich die
anspruchsvolle Strecke letztes Jahr fast zum Aufgeben gezwungen hatte stand ich
mit gemischten Gefühlen im Schneeregen an der Startlinie. Doch es lief viel
besser als erwartet, ich konnte mich auf meine Fähigkeiten verlassen und die
Kondition tat auch bei starkem Schneefall einwandfrei ihren Dienst, der zweite
Platz schien völlig sicher. Und dann platze mein Reifen 4 Kilometer vor dem
Ziel. Ich rannte, rutschte, fuhr auf der Felge und kämpfte für eine Platzierung, doch trotzdem
reichte es letztendlich nur für den 4. Platz. Trotz einer eigentlich
fantastischen Leistung war ich am Boden zerstört.
Revanche. Ich wollte es unbedingt wissen. Am 1. Mai stand
ich spontan wieder an der Startlinie, diesmal beim Bergzeitfahren in Kaufungen.
2. Platz, neue Erfahrung, top Renntag für mich.
Und dann kam der Virus. Zunächst getarnt als vermeintlich
nervige, aber nach einer paar Tagen auskurierte Mandelentzündung.
Nichtsahnend war ich Ende Mai beim Bikefestival in Willingen
dabei und durfte aus dem ersten Startblock heraus starten, dort wo die ganz
großen Namen in Sichtweite waren. Das Rennen allerdings zog sich wie Kaugummi,
die Beine wollten nicht, die Schaltung gab schließlich auf. Doch Dank der
Motivation von Dani fuhr ich das Rennen zu Ende und harkte es in der Kategorie
„Schlechter Tag“ ab.
Doch es wurde nicht besser. Nicht beim Start in Neuhaus,
nicht in Rinteln und schon
Mal so gar nicht in Neumorschen, wo ich während des Rennens
kollabierte. Ratlosigkeit machte sich breit. Ich bekam einfach keinen Druck
aufs Pedal, mir fehlte die Energie, die Kraft. Mein Körper rebelliert. Die
Diagnose: Pfeiffersches Drüsenfieber. Das heißt für Sportler: das war es
erstmal mit Sport. Ich musste die Saison vorzeitig beenden. Stattdessen Ruhe,
Schonen, Regeneration. Das liegt mir ja mal so gar nicht.
Zu meiner Frustration über den Verlauf der Rennen, die ich
gefahren war kam nun die Frustration über die Zwangspause und kurz darauf die
Frustration darüber, beim Training nie richtig Gas geben zu dürfen. Das ist
eine Menge Frustration auf einmal und führte bei mir zu dem Zweifel, ob es das
alles wirklich wert ist. Genau zu diesem Zeitpunkt schnappte ich mir mein Bike
und fuhr ein Wochenende in den Thüringer Wald. Irgendwo zwischen schmalen
Trails, dichten Wäldern und Bächen fand ich meine Begeisterung, Leidenschaft
und Kampfgeist für den Sport zurück. Und von da an ging es auch langsam aber
sicher wieder aufwärts. Kurz darauf adoptierte ich ein zweites „Baby“: ein
schwarzes Rennrad gehörte von nun an zu unserer Familie.
Nach 4 Monaten Grundlagentraining, in denen meine Pulsuhr
mein bester Freund wurde, lief es im Herbst endlich wieder besser. Die Trails
gehörten wieder mir, die Bergsprints klappten wie am Schnürchen, die
Rennradkilometer purzelten. Ich hatte das Licht am Ende des Tunnels erreicht.
Ich habe in diesem wechselvollen Jahr wahnsinnig viel
Unterstützung erfahren, für die ich sehr dankbar bin. Danke vor allem an meine
Familie und meinen Lieblingsmenschen: ihr habt immer dafür gesorgt, dass ich
das Licht am Ende sehe und weiter kämpfe für meinen Sport. Und dafür das ihr
immer an mich geglaubt habt. Danke an die Bad Bikers für die Unterstützung und
einfach allen, die mich in meinem Sportlerleben unterstützt haben.
2016: Fuck off!
2017: Los geht’s, ich bin bereit für alles was kommt!
Wir sehen uns an der Startlinie!
Keep on riding,
Evelyn
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