Trainingslager Tag 5: Kurz-kurz - das Warten auf die Sonne hat ein Ende

Heute Morgen wurden wir das erste Mal durch einen sagenhaften Sonnenaufgang geweckt. Der Blick vom Balkon zeigte keine einzige Wolke und schrie förmlich kurz-kurz. Der Sonnenschein und vor allem die Kleiderwahl beschäftigten uns beim Frühstück, ebenso wie die Tourenplanung, die sich heute sehr kompliziert gestaltete. Wir entschieden uns, bei der Hauptgruppe mitzufahren, die heute eine längere und flachere Tour geplant hatte. Die Kurz-Kurz-Skeptiker (die Männer) waren nach wie vor völlig verhüllt und sonnenabweisend angezogen, während wir mit kurzen Hosen und Trikots, allerdings noch mit Armlingen, den Sommer begrüßten. 

Wir durchquerten Sa Pobla, Campanet, Lloseta, Santa Maria und erreichten das am Fuß des Tramuntana-Gebirge gelegene Örtchen Bunyola. Von dort führte uns eine enge Passstraße 400 Höhenmeter am Stück in das neun Kilometer entfernte Orient, wo wir nach einer kurzen "Energie-Riegel-Pause" unseren Weg nach Alaro fortsetzten.


Durst, Hunger und andere menschliche Bedürfnisse ließen uns schließlich wieder in Santa Maria einkehren. Dort ließen wir uns an einem der drei Cafés nieder, um unseren täglichen Bedarf an Koffein zu decken. Zunächst wurden wir von der Bedienung rigoros ignoriert, obwohl es im Außenbereich eher leer war. Nach längerem Warten konnten wir unsere Bestellung dann doch noch aufgeben, doch dann hieß es wieder warten. In der Zwischenzeit tauchte ein 20 köpfiges Profiteam mit Busbegleitung auf, die sich neben uns niederließen. Nach gut 20 Minuten erhielten wir dann unsere Getränke, doch der georderte Kuchen ließ weiterhin auf sich warten. Nach weiteren 20 Minuten (die Getränke waren bereits alle...) erschien die Bedienung erneut, um uns mitzuteilen, dass es heute kein Essen mehr gibt. Allerdings hatte der Gang zur Toilette bereits verraten, dass die Kuchentheke prall gefüllt war. Zu allem Überfluss mussten wir beobachten, wie das Profiteam neben uns bereits nach 5 Minuten alle Wünsche erfüllt bekam. Der Kuchen, der uns zustand, endet schließlich auf dem Nachbartisch. Das brachte das Fass zum Überlaufen, denn bei Kuchen verstehen wir keinen Spaß. Also wanderten wir ein Café weiter, wo wir zügig mit allem versorgt wurden. Als wir uns schließlich auf den Heimweg begaben, war es bereits halb vier am Nachmittag und wir hatten angesichts der 45 Kilometer Rückfahrt bereits Bedenken, das Abendessen zu verpassen. Diese Angst im Hinterkopf und dem richtigen Wind im Rücken ließen uns zügig zurück in die Heimat rollen. Kurz vor Alcudia trennten sich die Wege dann doch noch einmal, schließlich gab es das 150 Kilometer Soll zu erfüllen. Für uns hieß es allerdings, "nur" die 130 Kilometer voll zu machen, wozu wir sogar noch 2 Runden um unser Hotel drehten. Glücklich und müde hingen wir unsere Räder nach 5 Stunden Fahrzeit schließlich kurz nach 17 Uhr im Radkeller auf und waren zufrieden mit unserem Trainingstag.































Das Wetter zeigte sich heute endlich versöhnlich mit uns, ließ sich doch den ganzen Tag über keine einzige Wolke blicken. Die erste Sommerbräune, Formstreifen inklusive, kann bereits verzeichnet werden. Trainingslagerziel erreicht.



Vanessa und Evelyn 

Zitate des Tages:

"Diese Reifenmarke?! Naja irgendjemand muss den Schrott ja fahren..."

"Wenn sogar die Socken vom Team sind, dann ist es ein Pro!"

"Letztes Jahr war das eine 150 Kilometer Tour. Aber dieses Jahr wollten wir die ja andersrum fahren.
-Ja und? Das sind doch dann immer noch 150 Kilometer?!"







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