Trainingslager Mallorca: Es lebe die Tradition!

Es ist in fast allen Radsportler-Jahresplanungen ein festes Datum: Das Frühjahrstrainingslager auf Mallorca. Für die ersten langen Ausfahrten zur Formoptimierung bei Sonnenschein und warmen Temperaturen bietet die Baleareninsel die optimalsten Bedingungen.


Auch ich startete gestern mit einem Großteil meiner Stamm-Reisegruppe der letzten Jahre, aber auch einigen Neuzugängen, Richtung Süden. Leider kann Evelyn in diesem Jahr wegen Ihres Studiums nicht dabei sein - so bin ich nun allein unter Männern.

Auch in diesem Jahr gab es wieder die traditionell strukturellen Probleme, die sich uns wie immer in den Weg stellten - aber sogleich optimal gelöst wurden:

1) Am Flughafen müssen vor der Sicherheitskontrolle alle Trinkflaschen restentleert werden (Wir lernten, dass man nicht 100 ml in einem beliebigen Gefäß mitführen darf, sondern nur ein 100 ml Gefäß.) Somit ist der Durst und natürlich auch der Hunger nach einer so langen und beschwerlichen Anreise extrem groß. Dieses wurde mit einem ausgiebigen Mittagsmenü aber beseitigt.

2) Der Fußweg zum Radverleih ist zu weit. Denn 4 Kilometer auf Mallorca sind deutlich länger als 4 Kilometer in Deutschland. Dieses Problem wurde mit Hilfe eines Taxi-Shuttles gelöst.

3) Die Mieträder sind trotz diverser Vermessungen beim Verleiher nur suboptimal auf unsere Körper angepasst worden, was dadurch zahlreiche Nachbesserungen und den Verbau aus Deutschland importierter Radteile mit sich brachte.

Aber so etwas bringt uns Mallorca-Erprobte-Sportler natürlich nicht aus der Ruhe.

Die Anreise war in diesem Jahr etwas später - unser Flug wurde verschoben, sodass wir nicht das erste Flugzeug des Tages in Richtung Palma nahmen. Das hatte zur Folge, dass wir unsere Mieträder bei dem Radverleih unseres Vertrauens erst ab 15 Uhr holen konnten - der großzügigen Mittagspause dessen geschuldet. Es trug sich also zu, dass unsere gesamte Tourenplanung dadurch durcheinander geworfen wurde. Bis wir dann alle notwendigen Umbauarbeiten an unseren Rädern vorgenommen hatten, war es bereits so spät, dass unsere erste Trainingseinheit mit Einbruch der Dunkelheit endete.



Der zweite Tag begann beim Frühstück mit der Erörterung der Windproblematik. Ich war darauf nicht vorbereitet, da ich noch keinerlei Kenntnis von dem Wind genommen hatte, geschweige denn wusste, aus welcher Richtung er wehte. So wurden die Touren optimal auf den Wind zugeschnitten. Die Radgruppe teilte sich allerdings direkt um 10 Uhr (ich möchte an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen: "Auf der ganzen Insel ist um 10 Uhr Abfahrt!!) im Radkeller. Während der Großteil im Flachland Kilometer machen wollte, begab ich mich gemeinsam mit meinem Lieblingsmenschen (zum Glück auch mein ortkundiger Guide) in die Berge, um dort 3x20 Minuten Intervalle zu fahren. Über Pollenca stiegen wir auf zum Kloster Lluc.


Bereits beim ersten Intervall stellte ich fest, dass es sich bei diesem Berg um einen "Arbeitsberg" handelte - das heißt, dass dort vorrangig Sportler unterwegs waren, die Intervalle fuhren und den Berg gleich mehrfach hintereinander in Angriff nahmen. Nach getaner "Arbeit" ging es dann zum Kaffeestop am höchsten Punkt der Tour und dann hinunter nach Caimari. Wir hatten den Wind optimal eingeschätzt, sodass es mit kräftigen Rückenwind nach Alcudia zurückrollte. Die Tour endete nach fast 4 Stunden, 82 Kilometern und 1400 Höhenmetern.

Ich freue mich auf die weiteren Trainingstage


In diesem Sinne: Keep on riding,
Vanessa



Zitate des Tages:
"Ich werde eine Weste mit Ärmeln anziehen."
"Über den Wolken ist der Himmel immer blau."

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