Bad Harzburger Mountainbike Marathon: Gute Vorbereitung ist viel wert.
Am vergangenen Wochenende führte mich der Rennkalender in
eine bis dato unbekannte Region: In den Harz an den Fuß des Brockens. Vom dort
stattfindenden Bad Harzburger Mountainbike Marathon hatte ich im Vorfeld nur Gutes
gehört, sodass ich neugierig wurde und diesen selbst einmal fahren wollte. Da
die geographische Entfernung von meiner Heimat zu viel für eine Anreise am
Renntag war, reisten wir bequem am Vortag des Rennens an. So gab es damit verbunden
auch gleich einige Vorteile: Streckencheck und testen der Bedingungen am
Rennvortag, Ausschlafen am Renntag und kurze Anreise zum Start von nur rund 5
Minuten. Zu verdanken haben wir diese Tatsachen der Gastfreundschaft und
liebevollen Betreuung von zwei Bekannten, die uns bei sich zu Hause aufnahmen.
Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle!
Die für mich so wichtige Vorbelastung (bisher galt: Mit der
Vorbelastung steht und fällt das Rennen – eventuell muss ich diese Aussage nun
überdenken) fand demnach direkt auf der Strecke des Marathons statt. Jedoch
stellte ich dabei fest, dass meine Beine sich nicht sonderlich gut anfühlten.
Das kalte Wetter mit vielen Regengüssen trug seinen Teil zur Stimmungslage bei.
Insgesamt kann ich froh sein, dass mein Lieblingsmensch mich aufgrund meiner
Meckereien nicht irgendwo im weitläufigen Harz zurückließ. ☺ Alles in allem war ich mir am Vorabend des
Ereignisses nicht so sicher, ob es ein gutes Rennen werden würde. Durch diverse
Videoananalysen, Insider-Tipps zur Strecke und deren Schlüsselstellen sowie den
Bedingungen durch unsere ortskundigen Gastgeber fühlte ich mich jedoch zu mindestens auf die
unbekannte Strecke bestens vorbereitet.
Der Rennmorgen begann dann so entspannt, wie noch kein
Rennmorgen in meinem Leben je begonnen hatte. Denn zumeist ist die Zeit straff
durchgetaktet, um zum einen die maximale Schlafdauer auszureizen und zum
anderen gerade noch rechtzeitig anzukommen. Diesmal war es anders: Ausschlafen,
in Ruhe frühstücken und den Service genießen, die Startunterlagen abgeholt zu
bekommen.
Das Wetter bot einen harmonischen Mix aus allen erdenklichen
Wetterlagen: Schneeschauer, Graupel, Regen, Wind, Sonne und vor allem Kälte. Typisch
April – zum Glück ist dieser Monat bald Geschichte. J Das Warmfahren lief nach
einigen Startschwierigkeiten im Umgang mit der freien Rolle (dies möchte ich an
dieser Stelle nicht genauer ausführen, glücklicherweise gibt es keine ZeugenJ) gut, sodass ich mich
mit viel Rennlust und Vorfreude an der Startlinie einfand. Mein Start war
extrem aggressiv und schnell, sodass ich direkt eine große Lücke aufriss und
mich an die Führungsgruppe hängte.
Denn ich wusste, dass mich am ersten Berg 6
Kilometer und fast 500 Höhenmeter am Stück auf einem engen Singletrail
erwarteten. So war eine gute Ausgangsposition Grundvoraussetzung für ein
flüssiges Durchkommen ohne Stau am Berg.
Die Wattwerte auf dem Garmin erreichten
utopische Dimensionen und ich wunderte mich selbst über diesen Start. Am Berg
pendelte sich mein Tempo dann auf einem gleichmäßigen und zügigen Level ein. Die
Trails waren zwar matschig und erforderten volle Konzentration, machten aber
sehr viel Spaß. Forstautobahnen gab es nur als kurze Zulieferer zwischen den
einzelnen Trails. Der vorletzte Trail querte einen Bach, vor dem ich im Vorfeld
gewarnt wurde.
Um einen Plattfuß durch die spitzen Steine zu vermeiden, sollte
das Tempo gedrosselt werden. Gut so, denn am Rand säumten sich bereits viele
Reifenpannen-behebende Sportler. Nach dem letzten Anstieg folgte kurz vorm Ziel
ein rasanter Wiesentrail. Die letzten Meter hörte ich bereits die Zuschauer aus
dem Sportpark und freute mich auf die Zieleinfahrt. Als erste Frau überquerte
ich die Ziellinie und war auch ein bisschen stolz, dass nur 8 Männer schneller
waren als ich.
Ein super Event mit toller Strecke! Dafür hat sich die weite
Anreise in den Harz gelohnt. An Toralf und Beate noch einmal ein großes
Dankeschön für die Gastfreundschaft, die persönliche Betreuung an der Strecke
und die Fotos!!
Nächste Woche reise ich zum Bergzeitfahren nach Schotten.
In diesem Sinne,
Keep on riding,
Vanessa
Zitate des Tages:
„So ein Rennen ist schnell gefahren, aber bis man wieder
alle Spuren beseitigt hat.“
„Am Berg ging die Kleine ja voll ab!“
„Habt ihr hier auch manchmal gutes Wetter?!“
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