Hessenmeisterschaft Stadtallendorf: Allein gegen die Zeit

Vorbelastung, Kohlenhydrate auffüllen, Wettkampftasche packen, Vorfreude und Nervosität – kurzum: Es war wieder Rennwochenende! Endlich konnte ich nach 8 Wochen verletzungsbedingter Pause wieder an der Startlinie stehen. Um langsam zurück ins Renngeschehen zu finden, hatte ich mir einen ganz speziellen Wettkampf ausgesucht, den ich von seiner Gefahrenstufe als gering einschätzte und somit als perfekt für das Comeback erachtete. Dass es sich dabei dann direkt um die Landesmeisterschaften im Einzelzeitfahren handelte, war mehr nebensächlich.

Obwohl Straßenrennen eher selten in meinem Rennkalender stehen, freute ich mich sehr auf diese Herausforderung. Denn es würde eine werden: Zum einen hatte ich einen erheblichen Trainingsrückstand, war materialtechnisch im Nachteil ohne Zeitfahrrad und auf der Straße war selbst das perfekte Watt-zu-Kilogramm-Verhältnis egal (es zählt im Flachen nur die reine Leistung.) Aber egal – hauptsache ich konnte wieder Rennen fahren.
 

Am Ort des Geschehens – einem alten Kasernengelände in Stadtallendorf – angekommen, wurde schnell klar, dass es sich hier um eine echte Materialschlacht handelte. Die feinsten Carbonrenner mit allen aerodynamischen Vorzügen standen in den Startlöchern. Da wirkten wir mit unseren „normalen“ Rennrädern fast deplatziert. Den günstigen Startzeiten sei Dank, kam ich jedoch wenigstens in den Genuss von leichten Carbonlaufrädern meines Lieblingsmenschen sowie einem Lenkeraufsatz, was wir zwischen den beiden Starts schnell tauschten.

Die Strecke hielt 20 Kilometer und etwa 170 Höhenmeter und vor allem viel Wind von überall für die Starter bereit. Ich fand gut ins Rennen und konnte mein Tempo besser halten, als ich vorher erwartet hatte. So stoppte die Uhr nach knapp 33 Minuten, was für den 5. Platz reichte. Zum Podium fehlten letztlich 2 Minuten. Mit dem Ergebnis und der gefahrenen Zeit bin ich sehr zufrieden, denn mehr hatte ich nicht erwartet. :)


Nächstes Wochenende steht wieder ein Zeitfahren in meinem Rennkalender, diesmal aber am Berg – das ist eher meine Stärke. Der höchste Berg Norddeutschlands kürt den Brockenkönig. Ich freue mich darauf.

Bis dahin: Keep on riding,

Vanessa

 
Zitate des Tages:

„Materialtechnisch haben wir hier einige Nachteile.“

„Passt ein bisschen auf, hier wird heute geschossen – Doppelveranstaltung!“

 „Eher so Typ Bergfahrerin…“

 

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