Bezirksmeisterschaft im Bergzeitfahren: „Egal wie- Hauptsache aerodynamisch.“

Wenn gleich Straßenrennen in meinem Rennkalender in dieser Saison eher selten Platz fanden, rief am letzten Wochenende mein Hausberg „Sackpfeife“ bei Biedenkopf zur Eroberung auf. Es bot sich also an, mal wieder auf das Rennrad zu steigen und die Herausforderung der Bezirksmeisterschaft im Bergzeitfahren anzutreten. Apropos Rennrad – das war in der Woche vor dem Rennen noch gar nicht vorhanden. Oder vielmehr nicht mehr. Denn mein geliebtes bisheriges Rennrad habe ich an meine liebste Trainingskollegin Evelyn übergeben, hatte bis dato aber noch nicht für Ersatz gesorgt. Oder besser gesagt: Der Ersatz befand sich noch irgendwo zwischen Specialized-Hauptlager und Specialized-Europalager zur Auslieferung.

Die Generalprobe (das letzte Training vor dem Wettkampf) absolvierte ich also notgedrungen auf dem Mountainbike und nahm mir die Befahrung der Sackpfeife vor. Berghoch auf der Straße lief es auch reibungslos und ich war mit meiner gefahrenen Zeit und Leistung schon recht zufrieden. Bergab wollte ich dann schön über einen langen und flowigen Trail nach Hause fliegen. Leider stellte sich dabei ein Baum (Gattung: extra fies und gemein) in den Weg. Das Resultat der Begegnung – Schürfwunden und Prellungen – ließ die Leistungsfähigkeit für den Wettkampf dann enorm schwinden.
Doch davon lassen wir Sportler uns bekanntlich nicht unterkriegen. Doch wenn ich schon körperlich nicht 100 prozentig leistungsfähig war, wollte ich wenigstens aerodynamisch an der Startlinie stehen. Extraenger Einteiler und Überschuhe für minimalen Luftwiderstand wurden dabei ebenso herangezogen, wie die Demontage des zweiten Flaschenhalters. Beziehungsweise wurde dieser erst gar nicht angebracht. Denn das neue Rennrad erreichte mich erst am Vorabend und wurde von meinem Lieblingsmenschen noch schnell aufgebaut. Es hatte seine Jungfernfahrt somit beim Wettkampf. Gut organisiert ist schließlich halb gewonnen. J
 


Uns Sportler erwartete zur Bezwingung der Sackpfeife ein 7 Kilometer langer Anstieg mit rund 400 Höhenmetern. Zu absolvieren als Einzelzeitfahren mit jeweils einer Minute Abstand. Mein Lieblingsmensch hatte mir vorab meine Zeit genau per Watt-Kilogramm-Schwellenleistungs-Rechnung ausgerechnet und vorausgesagt. 21:30 Minuten seine Vorhersage. Die Zeit stoppe oben bei 21:07 Minuten. Man könnte sagen: (fast) eine Punktlandung. J Die Werte belegen, ich habe alles gegeben. Viel mehr war nicht drin. Meine Zeit reichte für einen dritten Platz bei den Damen.


Nächstes Wochenende steht dann das Saisonfinale beim Dünsberg-Marathon in Biebertal im Rennkalender. Danach entscheide ich dann auch, wie es radsporttechnisch weitergeht.

In diesem Sinne:

Keep on riding!

Vanessa

Zitate des Tages:

„Dein Oberschenkel ist seitlich größer als dein ganzer Oberkörper.“

„Ich kriege gar keine Luft mehr, wenn ich den Einteiler schließe.“

„Dein Rücken ist zu klein für die Startnummer.“

„Wir leiden – aber wenigstens aerodynamisch.“

 



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