10 000 Kilometer, 15 Rennen und viele viele Flaschen - das war 2015!

Jahresrückblicke im Fernsehen, Fondue im Supermarktangebot und Böller vor der Tür -  das kann nur eins bedeuten: der Jahreswechsel steht an. Grund genug die vergangenen Saison Revue passieren zu lassen und einen Blick auf das vergangene Jahr 2015 zu werfen.

Für mich beginnt das Jahr mit dem Wechsel zum MTB-Eulenexpress. Nachdem ich mich nach der kurzen Einstiegssaison 2014 entschieden habe, mich ernsthaft auf das Mountainbikefahren zu konzentrieren, wollte ich mich nun auch einem Verein anschließen. Obwohl es auch im Weserbergland einige MTB-Vereine gibt, gab es für mich nur eine ernsthafte Option: in Gegenwart der Eulenfahrer hatte ich mich bisher immer sehr wohl gefühlt und war begeistert von dem Sportsgeist, den sie überall verbreiteten. 











Und so kam es, dass ich Ende Februar als Eulenfahrerin ins Trainingslager in den Süden flog. Dort bereiteten Vanessa und ich uns, zusammen mit einer coolen Truppe aus ihrem Verein, auf die kommende Saison vor. Neben meinen ersten Rennradkilometern, endlosen Kilo- und Höhenmetern und Kuchen in Murro entstanden dort auch die ersten Einträge für unseren neuen Blog, den wir mit wachsender Begeisterung mit unseren Erlebnissen fütterten. 

Anfang April starteten wir schließlich offiziell in die Wettkampfsaison 2015.  Traditionell ist das erste Rennen der Saison immer der Warm-Up Marathon in Hellenthal, wo sich die Radwelt zum ersten Mal wieder an der Startlinie gegenübersteht. 
Mit dem ersten Platz in meiner Altersklasse und einem zweiten Platz in der Gesamtwertung konnte es für mich gar nicht besser losgehen.

Aber es gibt immer etwas zu verbessern, zum Beispiel die Fahrtechnik. Dies war letztendlich auch einer der vielen Gründe, neben Spaß an der Freude und Sehnsucht nach der Blogfreundin, wieso Vanessa und ich uns Anfang Mai im Bikepark Winterberg trafen. Nach einem abwechslungsreichen Tag voller neuer Erfahrungen auf den Downhilltrails passiert dann der Sturz, der Vanessas Saisonplanung grundlegend erschütterte. Vanessa, auch hier noch einmal, ich habe riesigen Respekt vor deinem Kampfgeist und deinem Mut. Unglaublich wie du dich zurück gekämpft hast!

Beim Bikefestival in Willingen konnten wir also nicht wie geplant gemeinsam den Startblog totquatschen. Meine Schwester und ich übernachteten in Willingen, picknickten auf dem Wettkampfgelände und verbrachten so das erste Mal die Nacht in einem Wettkampfort. Der riesige Rocky-Mountain-Bike Marathon war nicht nur durch die über 2000 Teilnehmer spektakulär. Das internationale Fahrerfeld, die Bike-Expo und letztendlich die Quälerei auf der höhenmeterlastigen Strecke machten das Rennen für mich so besonders. Mit Platz 8 in meiner Altersklasse hatte ich zudem ein sehr gutes Ergebnis abgeliefert. Und letztendlich war es auch einfach ein tolles Wochenende mit Caro und Vanessa.

Mit Beginn des Sommers wurde auch der Rennkalender zunehmend voller. Im Verlauf des Sommers stand ich fast jedes Wochenende an der Startlinie, verbrachte viele Stunden im Auto, an den Nennstellen und auf Wettkampfgeländen. Unzählige Startnummern wurden angebracht, zahlreiche Seitenschneider zum Entfernen der Kabelbinder ausgeliehen und Flaschen verloren. Der Flaschenfluch war definitiv ein prägender Aspekt im Jahr 2015.
15 Mal fällt der Startschuss für mich, 15 Mal überqueren mein S-Works und ich die Ziellinie. Auch gejubelt habe ich unzählige Male. 12 Mal durfte ich aufs Podium klettern, 11 Mal davon sogar bis ganz nach oben. Jedes Rennen war anders, jeder Sieg auf eine andere Weise besonders.

Das Highlight der Saison war für mich der SKS-Bike-Marathon in Zierenberg, nicht zuletzt deshalb, weil Vanessa und ich endlich mal wieder zusammen den Startblog unterhielten. Bei keinem anderen Rennen, außer vielleicht in Willingen, hatte ich eine so geringere Erwartungshaltung wie an diesem Sonntag. Und damit auch nichts zu verlieren. Der Moment als ich die Ziellinie nach dem letzten Bergsprint überquerte und die Lautsprecher meinen Gesamtsieg verkünden, war definitiv der schönste Rennmoment in der vergangen Saison.















Aber wo Höhepunkte sind, sind auch Tiefpunkte. Auch wenn ich mich beim Sturz in Titmaringhausen nicht schwer verletzt habe, es hat gereicht, um mich völlig aus der Bahn zu werfen. Als ich ein paar Tage später die Wettkampfstrecke der Deutschen Meisterschaften in Bad Salzdetfurth, meinem eigentlich erhofften Saisonhöhepunkt, verlasse, muss ich mir eingestehen, dass es an diesem Punkt der Saison meine Kräfte übersteigt. Die Grenze ist erreicht. Aber erst wenn man diese kennt, kann man anfangen, über sich hinaus zu wachsen.

Zum Abschluss der Saison in der Eulenheimat Peine habe ich meine Sicherheit, meine Wettkampfform und mein Selbstvertrauen wieder gefunden und freue mich nach dem Sieg auf der Kurzstrecke auch noch über den Gesamtsieg der Rennserie Challenge4MTB.

2015 war für mich alles in allem eine wahnsinnig intensive und erfolgreiche Saison. Insgesamt liegen fast 10000 Kilometer hinter mir und meinem S-Works, dass mich immer treu ins Ziel gebracht hat (von dem Desaster in Rinteln mal abgesehen...). In diesem Sinne Danke an Hubertus Gründer, meinen Radmechaniker, den ich immer, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit anrufen kann.

Auch wenn das zeitintensive Training natürlich die Erfolgsbasis ist, die Saison wäre ohne die Menschen, die mich begleitet habe, nie so super verlaufen. Danke an mein Team, dem MTB-Eulenexpress für die tolle Zeit mit euch! Das gemeinsame Eulenformations-Warmfahren, Kuchen essen und Jubeln wird mir fehlen.
Danke an meine Eltern für alles (Essen, Auto, Waschen, Rad von A nach B transportieren, zum Mechaniker fahren, Sponsoring, noch mehr Essen...)
Danke an meine Schwester, die Managerin, Parkeinweiserin, Motivationskünstlerin... Du bist der Wahnsinn!
Danke an Jonas für deine Unterstützung, dein Verständnis, deine Aufmunterung und Motivation.
Danke an Vanessa, die beste Blogpartnerin und Freundin. Du bist die Beste!

Und nun steht 2016 in den Startlöchern. Genau wie ich. Mit der neuen BDR-Lizenz in der Tasche und dem Wechsel zu den Bad Bikers könnten die Aussichten kaum besser sein. Ich freue mich riesig auf viele neue Freundschaften, Erfahrungen und Herausforderungen. Und natürlich Kilometer. Viele, viele endlose Kilometer.

In diesem Sinne einen guten Rutsch und keep on riding,


eure Evelyn






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