Aus dem Leben eines Sportlers: Über Motivation, Glückgefühle und pure Lebensfreude
Ein Leben für den Sport? Das
ist zum einen eine bewusste Entscheidung für unzählige Trainingsstunden,
Disziplin, Schweiß, Motivation und dem Fokus auf ein Ziel: Dem stetigen Bestreben,
immer besser zu werden. Aber zum anderen ist es gleichzeitig auch eine
Entscheidung für unendlich viele Glücksgefühle, tolle Momente, innere Stärke
und einen gesunden, leistungsfähigen Körper und Geist. Beim Leistungssportler
stellt sich nicht mehr die Frage, wie man den Sport in seinen Alltag
integriert, sondern der Alltag passt sich dem Sport an. Im Grunde gibt es den
klassischen „Alltag“ auch gar nicht mehr, weil sich der Leistungssportler sein
Umfeld so gestaltet, dass es für die sportliche Entwicklung förderlich ist. Für
viele Mitmenschen, die dem sportlichen Leben nicht so zugeneigt sind, mag dies
nach Entbehrungen, irgendwie anstrengend und befremdlich klingen – aber wisst
ihr was: Ich persönlich liebe dieses Sportlerleben mit all seinen Facetten! Und
ich genieße jede einzelne Trainingsstunde, jeden Kilometer auf dem Rad, jede
Einheit im Kraftraum – ein Leben ohne Sport? Unvorstellbar.
In diesem Sinne: Keep on living,
Viele Menschen suchen nach
einem Sinn im Leben, nach einer Leidenschaft – was sie aber zwischen Bürostuhl,
Supermarktregal, Steuererklärung und Yogastunde nicht finden können. Ich bin
der Meinung, jeder Mensch braucht eine Passion, etwas, wofür er sich
außergewöhnlich begeistert, wofür er brennt, was die Augen zum Leuchten bringt,
was ihn antreibt. Für mich ist genau das der Radsport. Und ich lehne an dieser
Stelle bewusst den Begriff „Hobby“ ab. Denn das wäre zu wenig: Es ist eine
Lebenseinstellung. Für mich gibt nichts Schöneres im Leben, als einer
Leidenschaft bedingungslos nachgehen zu können. Und wenn man eine Passion
gefunden hat und diese lebt – das ist echtes Lebensglück, das ist wahrer
Lebenssinn.
Im Sportlerleben ist es
natürlich mit dem reinen Training nicht getan. Ernährung, Regeneration - all
das gehört wie eine enge Verzahnung zusammen. Wie einzelne Rädchen, die
ineinander greifen. Im Grunde sorge ich 24 Stunden am Tag dafür, dass es mir
gut geht. Meine Begeisterung und Freude kommt dabei aus dem tiefsten Inneren
(ich vermute da, wo bei anderen der berühmte Schweinehund sein zu Hause hat).
Mit dem Drang immer besser zu werden und sich zu steigern, lassen sich bekanntlich
Berge versetzen. Im Training steht man dabei an erster Stelle im Wettkampf mit
sich selbst – diese Leistung dann auch im echten Wettkampf zu zeigen, ist die
Fähigkeit des Leistungssportlers. Sich auf den Punkt zu fokussieren, unwichtige
und nebensächliche Dinge auszublenden und abzuliefern, wenn es darauf ankommt.
Dies ist ein jahrelanger Lernprozess – der bei Erreichen eines hohen
sportlichen Niveaus ebenso wichtig ist, wie das Training selbst.
Der menschliche Körper ist
dafür gemacht, belastet zu werden, an seine Grenzen zu gehen, zu rennen, etwas
zu leisten, zu schwitzen, außer Atem zu sein. Mehr als 650 Muskeln, über
100.000 Kilometer Blutbahnen und über 200 Knochen warten täglich auf
Beschäftigung. Doch das kommt in der heutigen - überwiegend sitzend tätigen -
Wohlstandsgesellschaft viel zu kurz. Dabei ist der Körper zu so vielem fähig –
wenn man ihn nur fordert! Ich persönlich liebe das Gefühl, sich zu spüren und zu
merken, zu welchen Leistungen man in der Lage ist. Der Adrenalinrausch in den
Blutbahnen (über 100.000 Kilometer, wir erinnern uns, folglich eine lange Reise),
die Glücksgefühle, die Freude – so einen Cocktail kann man nur erleben, wenn
man sich herausfordert. Die pure Freude nach der Zieleinfahrt des Wettkampfes,
der Stolz nach einem guten Leistungstest, die Begeisterung nach einer auf dem
Punkt absolvierten Einheit – das kann man nicht beschreiben, das sollte man
selber probieren. Das sind Momente und Emotionen, die man für kein Geld der
Welt kaufen kann und die einem für immer in die Erinnerung gebrannt werden. Und
dies erzeugt eine tiefe innere Zufriedenheit. Der Mensch ist nicht zum Sitzen und
Schonen gemacht – doch das ist heute bei vielen leider fast völlig in
Vergessenheit geraten. Bequemlichkeit hat Vorrang, der Körper wird krank, weil
er nicht gefordert wird, Muskeln verkümmern, der Rücken schmerzt. Dennoch wird
man als rundum gesunder (Leistungs-)Sportler von der Gesellschaft eher als
Außenseiter beäugt, weil man eben ein völliges Kontrastprogramm bietet. Denn
was nicht der Norm entspricht, kann nicht normal sein. Doch was ist schon
normal? Ich denke dann sind wir Sportler lieber „unnormal“, haben dafür aber
umso mehr Leben im Leben! Und an dieser Stelle: Es muss kein Leistungssport sein,
denn auch der Gesundheitssport hilft dem Körper gehörig auf die Sprünge. Denn wer
sich nicht bewegt, bewegt auch nichts!
Ich fahre primär natürlich
Rad, um mich in Wettkämpfen gut zu platzieren, danach strebt der
Leistungssport. Aber ich vergesse dabei nie, dass ich vor allem auch Rad fahre,
um neue Gegenden zu entdecken, Abenteuer zu erleben, die Welt kennen zu lernen,
um mich frei und stark zu fühlen.
Mich fordert und fördert der
Leistungssport. Er ist mein Lebensgefühl und meine Lebenseinstellung. Das
Training ist keine Last, sondern eine Bereicherung, wie ein guter Freund, ein
Begleiter – viel mehr ein Genuss für alle Sinne. Und wer so etwas empfinden
kann, hat wohl alles richtig gemacht.
Denn egal was du tust:
Solange du es liebst, ist alles andere egal!
Vanessa
Starkes Statement ��
AntwortenLöschenUnd so wahr.
Alles Gute und weiter so
Vielen Dank!!
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