Mallorca Tag 7 und 8: Ausfahrt mit Trek Segafredo!

Tag 7: Take a ride with Team Trek Segafredo

Am letzten Tag des zweiten Dreierblocks fuhren wir ein bis dato unbekanntes Ziel an: Den heiligen Berg San Salvador der sich im Osten der Insel 510 Meter erhebt. Die einzige Erhebung in der dort flachen Umgebung. Deswegen auch bereits von Weitem gut sichtbar. Das Ziel kam schnell näher und wir flogen nur so in Richtung Felanitx zum ersten Kaffeestop. Am Anstieg selbst standen On-/Off-Intervalle im Programm - momentan eine meiner Lieblingseinheiten. So erklommen wir den Gipfel in Rekordzeit. Die serpentinenreiche Passstraße schmiegte sich malerisch an die Bergflanken und der Blick von oben reichte über die gesamte Insel hinweg. Wunderschön!


In der Abfahrt sahen wir von oben eine schnelle gelbe Gruppe heranrauschen, und zwar mit mehreren Begleitfahrzeugen. Das Team Trek Segafredo hatte sich doch tatsächlich zur gleichen Zeit den gleichen Anstieg ausgesucht. Vorneweg John Degenkolb gefolgt von einer ganzen Armada weiterer Profis. Ein super Erlebnis - mittendrin statt nur dabei. Doch es sollte noch besser kommen: Auf dem Rückweg spürten wir bereits einen leichten Luftzug im Nacken und hörten hochwertige Carbonfelgen auf dem Asphalt heranrollen. Ein Blick zurück und wir sahen die gelben Fahrer an uns heranfahren. Sofort machte sich Aufregung breit, die Handys wurden im Kameramodus aktiviert. So eine Chance haben wir vielleicht nie wieder. Als die Gruppe vorbeifuhr, hängte ich mich hinten rein. Es war mehr als praktisch, dass ich damit die letzte Zweierformation der Reihe komplettierte. Und noch praktischer war, dass der Fahrer neben mir ausgerechnet der Österreicher Michael Gogl war und mich direkt in ein Gespräch verwickelte. Da ich im BDR-Dress unterwegs war, hatte auch er sofort gemerkt, dass wir eine Sprache sprechen. Super nett! Wir rollten eine ganze Weile mit dem Trek-Pulk mit. Was für ein tolles Erlebnis.


Von diesem Erlebnis erholte ich mich den ganzen Tag nicht mehr, weil ich so aufgeregt war. Somit merkte ich auch nicht, dass sich bereits weit über 100 Kilometer und 4 Stunden auf dem Garmin summiert hatten. Vermutlich wäre ich noch ewig mit dieser euphorischen Stimmung weitergefahren, wenn ich nicht zum Hotelkeller gelenkt worden wäre. Die Auswertungskurve zeigte auch anschließend, dass dies die besten 4,5 Stunden meines Lebens waren.


Am Abend war ich dann doch müde von den letzten drei harten und langen Trainingstagen. Auf den Ruhetag morgen freuen sich Beine und Körper deswegen umso mehr.

Tag 8: Train hard, rest harder

Der Ruhetag eignet sich optimal zum Sondieren der verschiedenen Angebote an Kaffeespezialitäten. Wir haben bereits festgestellt, dass der Kaffee auf dieser Insel in jedem noch so kleinen Café in jedem noch so kleinen Bergdorf zweifelsfrei zu Empfehlen ist. Auch wenn es sonst keinerlei Luxus gibt, eine sündhaft teure Siebträgermaschine steht in jeder noch so kleinen Klitsche. Und wir sind dabei von Haus aus sehr verwöhnt: Seit mehreren Trainingslagern in Italien tropft bei uns der Kaffee auch nur noch aus der Siebträgermaschine. Also kurzum: Der Kaffee auf der Insel ist überall super!


Nach einigen Koffein-Schüben schlenderte wir entlang der Playa am Strand zum Truck von Trek Segafredo - der Teamtruck ist quasi Quelle des besten Kaffees. Wie praktisch. Was uns bei der Schlenderei ebenfalls erschreckend ins Auge stach, war die Werbung eines Sonnenstudios. Ja ihr habt richtig gelesen: Ein Sonnenstudio! Auf Mallorca - wo die Sonne ja an fast 365 Tagen im Jahr gratis vom Himmel scheint. Wir wollten das Klientel dieses Studios observieren, doch leider war ausgerechnet heute geschlossen. Sachen gibt es.


Am freien Tag verbringt man natürlich auch einige Minuten mehr als üblich im Appartement des Hotels. Schwenkte ich heute den Blick, war ich doch leicht erschrocken, welche Unordnung sich in den letzten Tagen aufgetürmt hatte. Hier kippt mein sonst üblicher Ordnungswahn, der zu Hause konsequent vorherrscht, bereits mit Öffnen der Tür des Hotelzimmers sofort in jedem Trainingslager. Bereits 5 Minuten nach der Ankunft sieht es aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Heute beobachtete ich doch tatsächlich, dass die Vögel vom Balkon ins Zimmer hüpften und die Krümel des Frühstücks vom Boden pickten. Ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass die Unordnung  langsam ausartet. Aber das Motto im Trainingslager ist nun mehr "eat, train, sleep, repeat" und nicht "lebe deinen Ordnungswahn wie daheim aus". ;-)



Nach einer Pause am Hotelpool mit gratis Sonne vom Himmel und heißen Temperaturen sind die Beine nun bereit für die morgige Bergetappe nach Soller.

Ich freue mich schon.

Bis dahin: Keep on riding,
Vanessa


Zitate des Tages:
"Zu Hause Möbelausstellung, hier Chaos."
"Oh Hilfe die Vögel bedienen sich an unseren Resten."
"Fotos kosten aber Geld."
"Heute schmettern wir doch mal einen guten Schnitt aufs Parkett."



 

Kommentare

Beliebte Posts