Pfalz Tag 8 bis 10: Komm´ mit ins Abenteuerland!

Tag 8: Abenteuer finden draußen statt - auch am Ruhetag

Das frühe und unverbrauchte Morgenlicht des Ruhetages nutzten wir heute für ein Fotoshooting. Dafür wurde das extra mitgebrachte Raceoutfit in kurz-kurz hervor geholt und die besten Spots rund um Dahn angefahren.

Für den Mittag hatten wir ein Picknick an einem einsamen und schönen Ort geplant. Klingt gemütlich und irgendwie unspektakulär. Nicht so bei uns! Abenteuer findet man schließlich an jeder Ecke. Man muss nur zugreifen. Die Stelle, in der wir unsere Leckereien zu verspeisen gedachten, befand sich auf einer Burg im nahen Umkreis. Die Besonderheit daran war, dass es gewisse metallhaltige Drahtkonstruktionen gab, die den Zutritt zur Anlage eventuell zu verhindern gedachten. An dieser Stelle waren wir uns natürlich nicht so ganz sicher. Das 500 Jahre alte Gemäuer mit seinem 360-Grad-Rundum-Blick auf dem höchsten Turm entpuppte sich dann als idealer und vor allem einsamer Rastplatz. Ein bisschen Reiz muss schließlich sein. ;) Und ganz alleine waren wir zudem auch nicht, denn die warmen Sandsteine erfreuten auch das ein oder andere Geckoherz.


Auf dem Rückweg stolperten wir noch über ein Wanderschild, das auf die Aussicht zu einem schönen Fels verwies. Dies wollten wir gerne noch mitnehmen. Und so richtig abenteuerlich wird die ganze Geschichte erst, wenn man Aussichten erreicht, die nicht für jedermann zugänglich sind. Am schönsten sind die Trips, bei denen man vorher kurz zögert: Ist das möglich oder nicht? Das ist der Reiz, der Kick, den wir als Sportler immer suchen und brauchen. Ein bisschen Free-Solo-Klettern später (glücklicherweise haben wir genug Reportagen der berühmten Huber-Brüder gesehen) und wir hatten einen absolut einmaligen Aussichtsstein in luftiger Höhe erklommen. Ein Traum! An dieser Stelle bin ich immer mehr als glücklich, zu welchen Dingen man als trainierter Sportler in der Lage ist.






Auf dem Rückweg verwies eine Informationstafel am Fels, dass im inneren mehrere Höhlengänge verborgen liegen. Dies erregte natürlich ebenfalls unsere Aufmerksamkeit. Wir sahen den Eingang in ungefähr 8 Metern Höhe über unseren Köpfen.





Zunächst sah ich den Aufstieg über den felsigen Untergrund als unmöglich an. Bei genauerer Betrachtung entdeckten wir aber in den Fels geschlagene kleine Griff-Mulden. Also wagen oder nicht? Die Antwort war klar: Selbstverständlich! Ein bisschen Adrenalin und ein paar Griffezüge später hatten wir den Eingang erreicht. Und es lag ein inneres Labyrinth vor uns. Wir fanden die Jahreszahl 1678 in den Stein gemeißelt. Was für ein historischer Moment. Erreicht aus eigener Kraft.




Wieder unten angekommen mit sicherem Boden unter den Füßen waren wir sehr stolz und erstaunt über unsere Free-Solo-Kletterkünste (an dieser Stelle werden unsere Mütter nun vermutlich vor Angst um ihre Kleinen zittern, entschuldigt unseren Abenteuerdrang!). Aber Abenteuer liegen am Wegesrand, man muss sie nur finden!



Tag 9: Höhenmeter-Challenge

Um der heutigen Ausdauerrunde einen gewissen Kick zu verleihen, fassten wir beim Müsli-Löffeln den Entschluss: 2000 Höhenmeter und dies ausschließlich auf Singletrails. Klingt zunächst nicht so wild, könnte jedoch gegen Ende hin zäh werden. Die ersten 1000 Höhenmeter verflogen auf den Trails rund um Dahn wie im Flug. Die ausschließlich technischen Uphills mit vielen Wurzeln und Steinen forderten ordentlich Krafteinsatz, belohnt wurde dies dann mit rasanten Abfahrten. Nach 3 Stunden stagnierten die Höhenmeter auf einer etwas längeren Flachpassage und ich war mir kurz unsicher, ob wir die Challenge überhaupt unter 5 Stunden Fahrtzeit schaffen können. Denn wir wollten ja schließlich nicht ewig fahren. Nach einer kleinen Stärkung war der körpereigene Kraftstofftank dann aber wieder gefüllt und in den nächsten zähen Anstiegen ging auch die Höhenmeterangabe rasant nach oben.

Und was ein glücklicher Zufall - auf den Punkt mit Erreichen der 5 Stunden-Marke stand dann auch eine Zwei bei den Höhenmetern vorne! Geschafft und glücklich. Aufgrund der anhaltenden Hitze und der brennenden Sonne haben sich bei mir die ersten Formkanten ausgebildet (an dieser Stelle viele Grüße nach Mallorca, wir haben hier derzeit wohl besseres Wetter.;-))




Als Belohnung für den langen und guten Tag im Sattel gönnten wir uns am Abend aus dem benachbarten Restaurant Pizza. Denn Freitag ist bei uns traditionell Pizzatag. Eigentlich immer selbstgemacht, aber dafür fehlen uns hier die Küchenutensilien. Aus Angst, nicht satt zu werden, wählten wir sicherheitshalber die Variante "Familiengröße" - man will schließlich nicht hungrig ins Bett. Und für den morgigen Tag müssen die Speicher wieder gefüllt sein.

Tag 10: Letzter Tag im Trail-Paradies!

Unglücklicherweise war ich beim Packen für das Trainingslager nicht ganz auf der Höhe und habe mich bei den Trainingstagen verrechnet. Dies hatte zur Folge, dass ich für den heutigen letzten Trainingstag keine Kontaktlinsen mehr hatte. Somit hatte ich keine andere Möglichkeit, als die Trailabfahrten etwas verhaltener anzugehen. Gut, dass an dieser Stelle die Oakley Prizm Trail einiges an Sehschärfe hinzuzaubert.

Unsere letzte Trainingseinheit im Trailparadies starteten wir mit Intervallen, um festzustellen, was die Beine nach 9 langen Trainingstagen noch so hergeben. Und es lief tatsächlich noch gut und flüssig. Das freute mich und natürlich auch den Trainer! Alles richtig gemacht. Wobei ich in diesem Trainingslager ohnehin irgendwie nicht müde zu kriegen war.

Die Einheit klang mit einem letzten Abstecher zu den Sahnestücken an Trails aus - ein Fest, sowas gibt es in der Heimat leider nicht in dieser Fülle. Mir kam zu Gute, dass ich die meisten Passagen bereits fast blind kannte.

Am Nachmittag traten wir die Heimreise an. Mit einem kurzen Shoppingabstecher zu Decathlon - das ist mittlerweile absolute Tradition nach dem Trainingslager.

Ganz zu Ende ist es aber noch nicht, denn morgen wird der letzte Dreierblock noch zu Hause abgeschlossen mit einer Einheit.

Nun mehr ist es nicht mehr lang bis zum ersten Rennen der Saison und ich kann es schon kaum noch erwarten!

Bis dahin: Keep on riding,
Vanessa

Zitate des Tages:
"Oh ne, dann muss ich da wieder durch alle Regale schlendern."
"Jeder eine Familienpizza oder?"
"Hier fühlen sich 11 Grad wärmer an,als bei uns."
"Druck bis zur letzten Pedalumdrehung."













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