SKS-Marathon Sundern: Der lange Weg aus Startblock 9 an die Spitze (nächstes Jahr melde ich mich früher an!)

Am vergangenen Wochenende stand das Mega-Sports-Festival in Sundern/Hagen mit dem zweiten Marathon der SKS-Serie in meinem Rennkalender. Ich war schon bei vielen Marathonveranstaltungen dabei - doch diese hier sprengte sämtliche Dimensionen. Noch nie habe ich so viele begeisterte Mountainbiker im Rennmodus auf einem Haufen gesehen. Nachdem ich mir den Weg durch die Massen gebahnt hatte, um meine Startunterlagen in Empfang zu nehmen, war noch genügend Zeit, um mit den Teamkollegen fachzusimpeln und zu hoffen, dass der Himmel den angekündigten Regen nicht unbedingt während des Rennens über uns ausschütten möge.

Um kurz vor halb 11 reihte ich mich dann in den letzten Startblock Nummer 9 (!!) ein - der „späten“ Anmeldung zu diesem Großevent geschuldet. Meine Anmeldung erfolgte zwar nur einen Tag nach dem offiziellen Anmeldestart, bescherte mir aber dennoch eine unfassbar hohe Startnummer. Alle Versuche mich irgendwie noch weiter nach vorne zu schummeln, scheiterten leider am wachsamen Streckenpersonal.
Von Startblock 9 aus konnte man den Startbogen beim Blick über die rund 1600 anderen Teilnehmer vor mir nur in weiter Ferne erahnen. Dicht gedrängt mit rund 150 anderen viel zu späten Anmeldern im Startblock schnappte ich noch letzte Informationen über die Strecke auf: Die ersten Kilometer wird es eine breite Bundesstraße hinauf gehen. Schnell überlegte ich mir eine Taktik: Meine einzige Chance auf eine gute Platzierung war also bereits hier ordentlich Tempo zu machen, um so einige Startblöcke aufzuholen. Normalerweise wird ein Marathon nicht am Anfang gewonnen - dieser jedoch schon! Gesagt getan: Die breite Bundesstraße „erfreute“ uns mit einem zähen sechs kilometerlangen Anstieg mit ordentlich Gegenwind. Ich ordnete mich gleich links ein und zog im Windschatten an den Massen vorbei, bis schließlich das Führungsfeld irgendwo ganz weit vorne in Sichtweite kam. Nach diesem aggressiven Einstieg mit extrem hohem Tempo hatte ich dann aber auch schnell das Gefühl, dass das Laktat in meinen Beinen bereits Überhand genommen hatte.


Doch zum Durchschnaufen war keine Zeit - denn nach den Ausreißmanövern auf der Teerstraße ging es nun endlich in die tiefen Wälder des Sauerlandes. 

Da ich keinen Überblick hatte, wo ich mich derzeit im Starterfeld befand und wer von meiner Alterklasse noch vor mir war, hielt ich das Tempo konstant hoch und arbeitete mich nach vorne. Bei Kilometer 15 stieß ich dann auf eine Konkurrentin meiner Alterklasse Damen. Es war zunächst nicht einfach an ihr dran zu bleiben. Erst rund 6 Kilometer vor dem Ziel riss ich am Berg aus und hängte mich ein kurzes Stück an die vorbeiziehende Männergruppe der Langstrecke, die die zweite Runde ihrer zu absolvierenden 100 Kilometer in Angriff nahm. Dadurch machte ich einige Meter und Sekunden gut. Schließlich passierte ich als zweite der Damen den Zielbogen mit knapp 40 Sekunden Rückstand auf die Siegerin. Ich war doch etwas überrascht, da ich mit einer so guten Platzierung aufgrund meines Starts im hintersten Startblock nicht gerechnet hatte. Ich bin sehr froh, nun endlich in den „Rennmodus“ gefunden zu haben und beim riesigen Event des SKS-Marathons in Sundern so viele wertvolle Renneindrücke sammeln zu können. Es war einfach eine tolle Veranstaltung!

Ausblick: Am Freitag (1. Mai) steht für mich noch einmal ein Ausflug in den Straßenradsport im Rennkalender. Dann starte ich beim Klassiker „Rund um den Finanzplatz Eschborn“ in Frankfurt.

Keep on riding

Vanessa

Zitate des Tages:
„Es gibt nur ein Gas - Vollgas!“
„Wann kommt denn der Shuttle-Bus?“
„Fokussier dich mal!“
„Müsste der Shuttle-Bus jetzt nicht langsam mal kommen?“
„Viele Wege führen nach Sundern - leider keine Autobahn.“

„Es gibt hier nur Männerduschen! Aber Kuchen kann ich dir anbieten.“

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