Großer Preis der RSG Buchenau – eine knappe Geschichte!

Das lange Warten hat ein Ende: Ab nun wird wieder an fast jedem Wochenende eine Startnummer am Lenker zu finden sein. Endlich wieder Rennen fahren. Endlich wieder Wettkampfmodus. Kommt einem die rennfreie Phase von Oktober bis April zunächst ewig, fast Lichtjahre mäßig lang vor, ist sie dann doch immer schneller vorbei als man denkt und der Saisonstart kommt (wie Weihnachten und Geburtstage) in jedem Jahr doch überraschend.

Meine Saison begann auf der Straße beim Heimrennen in Breidenbach. Ich hatte es vielmehr als Trainingsrennen eingeplant, da die Straße eher nicht mein gewohntes Revier ist. Am Vortrag realisierte ich, dass mein Rennrad seit dem Trainingslager auf Mallorca Anfang Januar ein einsames Dasein im Keller führte und nicht mehr an der frischen Luft war. Denn es wartet auf seinen Verkauf und ich warte auf den Nachfolger – aber mein neues Tarmac hatte es leider nicht mehr rechtzeitig zu mir geschafft. Also musste mein alter Renner noch einmal ran – zu seiner Abschiedsvorstellung sozusagen.
Der lange Renntag begann mit dem Support meines Lieblingsmenschen, ich selbst war erst am Nachmittag an der Reihe. Der Support endete dann aber schneller als gedacht – um genau zu sein nach 40 Sekunden, als der Hinterreifen unüberhörbar platze. Glücklicherweise gab es für ihn noch eine Chance beim Jedermannrennen am Mittag. Die Wartezeit und Reparatur konnten durch die kurze Anreise von fünf Minuten zu Hause erfolgen. Während die Zeit sonst gefühlt nur so dahinrennt, zog sie sich bis zu meinem Start wie Kaugummi. Aber um 14 Uhr hieß es dann auch für mich: Rennkleidung an, einklicken, warmfahren und an den Start. Und es war praktisch, dass ich direkt von zu Hause losrollen konnte.


Um 15 Uhr fiel dann der Startschuss (okay, es war gar kein Schuss, sondern es wurde lediglich eine Fahne geschwenkt). Das Feld bestand aus Elite Frauen, Junioren, U23-Fahrern und Masters. Es war vom Start weg sehr unruhig und das Fahren forderte die volle Aufmerksamkeit. Das Rundrennen führte über einen selektiven Kurs mit vielen scharfen Kursen, einer rasanten Abfahrt und einem zähen Anstieg. Das Ganze war insgesamt 23 Mal zu durchfahren. Mit einer anderen Fahrerin setzte ich mich schnell von den anderen Frauen ab und arbeitet fortan viel von vorne. Viel im Wind. Viel am Anstieg. Die Beine waren nach den vielen Trainingstagen der letzten Wochen erstaunlich gut und ich fühlte mich stark. Ich probierte einige Attacken, merkte aber, dass ich mich nicht absetzen konnte. Bergab verlor ich stets einige Meter und musste die Lücke immer wieder zufahren. Bergab auf dem Rennrad liegt mir nicht. Da vertraue ich meinem Mountainbike doch deutlich mehr. Die ständigen Antritte forderten doch viele Reserven und das Fahren im Feld machte irgendwann auch den Kopf müde. Es zeichnete sich ab, dass alles auf einen Zielsprint hinauslaufen würde. Auf meine Sprinterfahrung konnte ich nicht bauen, da ich schlichtweg keine habe. In der letzten Runde zog ich am Zielberg einfach an und gewann den explosiven Sprint dann mit wenigen Zentimetern Vorsprung. Sehr knappe Geschichte! Ich war selbst überrascht, erstaunt und glücklich über meinen Sieg. Damit hätte ich nicht gerechnet.


Next stop next week: Kellerwald-Marathon. Dann wieder mit breiten Reifen auf gewohnten Terrain.

Bis dahin: Keep on riding,

Vanessa

Zitate:

“Wenn die elektrische Schaltung versagt hätte, hätte ich dich ausgelacht.”

„Was man in der Wartezeit alles machen könnte…Haushalt, Steuer, Rasenmähen.“

„All out!“

„Ich habe die schwerste Kurbel auf dem Markt und MTB-Pedale. Hallo?“

 

 

 

 
 
 
 

Kommentare

Beliebte Posts