Sebamed Bike Day in Bad Salzig – race with Karl Platt

Die letzten Wochen – ach was gar Monate – waren wir wettertechnisch in der Tat vollumfänglich verwöhnt. Kurz-kurz zu allen Tages- und Nachtzeiten sowie Sonne und blauer Himmel soweit das Auge reichte. So trug es sich zu, dass uns der Blick auf das Thermometer am Rennmorgen in Schockstarre versetzte: 2,5 Grad und der erste Bodenfrost! Kaum zu glauben, aber wahr. Schnell suchte ich in den Tiefen meines Kleiderschrankes nach Winterjacke, Arm- und Beinlingen, Mütze und Pullover. Wir redeten uns ein, nachdem uns die Warnung vor Glättegefahr im Auto mehrfach die eiskalten Tatsachen bestätigte und Heizung statt Klimaanlage brummte, dass es am Rhein sicher wärmer ist. Ziel des Tages war nämlich der Sebamed Bike Day in Bad Salzig, direkt am Rhein (oder vielmehr, was davon noch übrig ist – persönliche Wasserstandsprüfung = besorgniserregend).



Nach einer langen und beschaulichen Überlandfahrt durch die Weiten des Westerwaldes stiegen mit jedem Kilometer, den wir uns dem Weltkulturerbe Mittelrheintal näherten, auch die Außentemperaturen.

Das Wochenende war geprägt von allerhand Doppelveranstaltungen. Wir entschieden uns für den Marathon in Bad Salzig, da wir zum einen die Veranstaltung und Strecke in guter Erinnerung hatten und zum anderen ein prall gefüllter Starteimer auf alle Teilnehmer wartete. Und hinzu kam noch, dass auch der mehrfache deutsche Meister Karl Platt vom Team Bulls an der Startlinie stand.
Nachdem wir unsere Starteimer zurück zum Auto geschleppt, die letzten Vorkehrungen getroffen und das obligatorische Warmfahren gegen die Kälte als extrem angenehm empfunden hatten, war es aller höchste Zeit, sich im Startbereich einzufinden. Hier hatten es sehr, sehr viele Starter sehr, sehr eilig, in den Startblock zu kommen. Es herrschte eine Hektik, wie beim Weihnachtseinkauf kurz vor Heiligabend, Ellenbogen wurden ausgefahren, Plätze verteidigt, geschupst und gedrängelt. Gerade so mit Müh´ und Not schaffte ich es, mir einen Platz in der zweiten Reihe zu sichern.

Die ersten Kilometer verliefen entlang einer Teerstraße durch den Ort, gespickt mit vielen gefährlichen Verkehrsinseln, deswegen war der Start neutralisiert. Bedingt durch das große Feld war der Start entsprechend hektisch, unruhig und auch gefährlich. Ich war froh, als es endlich in den ersten Berg ging (prinzipiell auch einzigen Berg, dafür dann direkt 17 Kilometer lang) und sich das Feld auseinander zog. Den Anstieg nutze ich für mich, hielt mich an einer Männergruppe und riss direkt eine Lücke auf. In der Männergruppe zogen wir ein schnelles Tempo an und es gab etliche Attacken, die ich dann einfach mitging – das sollte man auch immer mal wieder üben. Ein großer Spaß. Nach dem langen Anstieg – unterbrochen durch kurze Trailabfahrten – ging es dann wieder retour zum Rhein. Ich hielt mein Tempo konstant hoch und war mehr als zufrieden mit meiner Leistung.

Kurz vor Rennende hatte ich noch eine Mission: Die Strava-Bergwertung. 300 Meter, im Schnitt 13 Prozent Steigung. Ich mobilisierte alle Restkräfte, beim Antritt spritzten die losen Splittsteine fast bis ins Tal. Der Berg war wirklich eine Wand. Meine Zeit war wohl ganz gut. Ob ich die Wertung gewonnen habe, entscheidet sich, wenn alle Teilnehmerinnen bei Strava hochgeladen haben. :)

Im Zielbereich wartete zum Abschluss eine verwinkelte Cross-Country-Passage und dann war es geschafft: 30 Kilometer, 750 Höhenmeter und eine Fahrtzeit von 1:21 Stunden mit 7 Minuten Vorsprung. Ich war mehr als glücklich.


Sieger der Langdistanz war dann wie erwartet Karl Platt, den ich zu einem Gespräch und Foto abfing. Danke dafür Karl! :)  


Ein rundum gelungener Renntag.

Next stop: Der Gallahan Marathon in Boppard – wieder am schönen Rhein. Ich freue mich.


Bis dahin:

Keep on riding,

Vanessa

 
Zitate des Tages:

“Die ersten werden heute mit Weste und lang-lang Rennen fahren.”

„Der Rhein ist tatsächlich nur noch ein Rinnsal.“

„Für die Preise lohnt sich der Sieg so richtig.“ :)
 

Kommentare

Beliebte Posts