Trainings(lager)urlaub im Dahner Felsenland: Auf ins Abenteuerland!

Weil ich
vergangene Woche meine Trainingseinheiten noch bei leichtem Schneefall und
Frost absolvieren musste, hatte ich vorsichtshalber Radbekleidung in allen
Variationen eingepackt. Da das Wetter mittlerweile aber ohne irgendwelche
Übergänge auskommt, war es bereits bei der Ankunft in Dahn nicht warm, sondern gleich
heiß. Überrascht vom plötzlichen Hochsommer sozusagen. Von meiner dünnen
Windweste und meinem geliebten Tuch (Tücher werden bei mir grundsätzlich erst
ab 25 Grad ausgezogen) konnte ich mich allerdings noch nicht so ganz trennen, sodass
ich zur ersten Tour etwas wärmer gekleidet aufbrach.
Doch bereits nach wenigen gefahrenen Metern nahmen die Schichten ab und wanderten in den Rucksack. Sogar das Tuch – und das will was heißen. J
Doch bereits nach wenigen gefahrenen Metern nahmen die Schichten ab und wanderten in den Rucksack. Sogar das Tuch – und das will was heißen. J
Tag 1: Trails, Trails und noch mehr
Trails

Tag 2: Zwei-Länder-Tour
Gestärkt
durch ein reichhaltiges Frühstück (es gab tatsächlich Chiasamen, frische
Erdbeeren und Bircher Müsli – die wissen, was Sportler essen) starteten wir
heute Richtung Bundenthal. Dort befindet sich die Teststrecke der Zeitschrift
BIKE mit einem 6 Kilometer langen Cross-Country-Rundkurs. Die Sonne strahlte
vom Himmel und ich ließ meine Weste (sehr mutig) im Hotel zurück. Bei 26 Grad hielt
nun sogar ich ein luftiges Kurz-Kurz-Outfit für angemessen.
Mit der BIKE-Teststrecke
war ich fahrtechnisch zunächst etwas überfordert. Manche Passagen wirkten auf
mich unfahrbar, näher an der Todeszone als am Fahrspaß gelegen. Trotz der Tatsache,
das mir mein Lieblingsmensch eindrucksvoll demonstrierte, dass diese Passagen
durchaus zu bewältigen sind, stieg ich erstmal lieber ab und schaute mir die
Schlüsselstellen in aller Ruhe an. Die Vorstellung, hier im Wettkampfmodus ein
Cross-Country-Rennen zu fahren, erschien mir bereits gedanklich (leicht)
gefährlich.

Die zweite
Runde verlief dann schon deutlich flüssiger und ich fand langsam Gefallen an
dem Kurs. Jedoch merkte ich, dass ich bei schwierigen Passagen immer noch den
schweren Sturz von letztem Jahr vor Augen habe und nicht mehr so angstfrei
agieren kann wie in meinen „jungen“ Jahren. So ein Sturz bleibt tatsächlich
lange im Kopf und blockiert immer noch. Wir verließen Bundenthal und erkämpften
uns über einen langen, steilen Trailanstieg die Aussicht der höchsten Burg in
Rheinlandpfalz. Oben angekommen sprach uns – aufmerksam geworden durch die
großflächige Plakatierung der Trikots mit Sponsoren und Werbung – auf das
Radgeschäft unseres Vertrauens Schneider Sports in Herborn an. Er war einmal in
Herborn zu Hause und habe seine Räder stets dort gekauft. Also die
Trikotwerbung wirkt. ☺ 
Während der Abfahrt meldete sich plötzlich mein Handy mit der Botschaft: „Willkommen in Frankreich!“ Als wir dann auch noch feststellten, dass sich die Sprache der entgegenkommenden Wanderer änderte, waren wir uns sicher, dass wir unbewusst die Landesgrenze überquert haben mussten.

Der Tag klang dann schließlich bei einem sehr guten Essen im Steakhaus aus, in dem auch nachweislich schon Karl Platt speiste. Da uns aus sicheren internen Quellen bekannt war, dass auch der zweifache Marathon-Weltmeister Alban Lakata vor Rennen gerne eiweißreiche Steaks zu sich nimmt, fühlten wir uns gewappnet für die Tour am morgigen letzten Tag.
Tag 3: Abenteuerland
Der Tag
begann mit einer Stunde Techniktraining. Anschließend folgten wir dem Sagenpfad
– deutlich gekennzeichnet mit einem Geist auf blauem Untergrund – über flowige
Trails. Vorbei an beeindruckenden Felsformationen und Burgruinen mit sagenhaften
Ausblicken genossen wir unsere Abschlusstour.

Das tolle an dem Gebiet ist, dass hinter jeder Kurve, zwischen jedem Baum, nach jeder Weggabelung ein neuer Trail wartet. Man kann im Prinzip den ganzen Tag nur Trails fahren und dabei Forstautobahnen und Radwege auslassen. Ein Paradies.

Das tolle an dem Gebiet ist, dass hinter jeder Kurve, zwischen jedem Baum, nach jeder Weggabelung ein neuer Trail wartet. Man kann im Prinzip den ganzen Tag nur Trails fahren und dabei Forstautobahnen und Radwege auslassen. Ein Paradies.
Fazit:
Das Dahner Felsenland ist ein super
Revier für Mountainbiker. Alle Wege (auch die Wanderwege) sind für
Mountainbiker freigegeben. Die meisten Wanderer begegneten uns sehr freundlich
und machten gerne Platz. Hier wird die gegenseitige Toleranz tatsächlich
erfahrbar. Die vielen Trails sind eine große Spielwiese, ein Abenteuerland und
zaubern ein Lächeln ins Gesicht. Vom Anspruch an die Fahrtechnik ist bei den
Trails in allen Schwierigkeitsstufen etwas geboten. Alles in allem: Wir kommen
wieder! Denn wir haben lange noch nicht alles erkundet.
Keep on riding,
Vanessa


Zitate:
Genervte Wanderer (es waren die Einzigen, die unfreundlich waren): „Ist das hier ein Radweg?“
„Ist das hier eine Fußgängerzone?!“
„Pass´ auf, der Wanderer läuft gleich sein nächstes Intervall.“
„Ich kann nicht mehr anfahren, der Boden ist einfach viel zu trocken hier.“
„Gefangen auf dem großen Kettenblatt.“
"Hier musst du hinter Kurven aufpassen, da ist man ganz schnell mal weg.“
„Lass´ für das Foto mal den Baum los.“
„Dann falle ich aber um.“
Er ist die Trail-Passage gerade erfolgreich gefahren – sie: „Das ist UNFAHRBAR!!!!“
„Du bist wie Pippi Langstrumpf – wirst einfach nie erwachsen.“
Kommentare
Kommentar veröffentlichen