Verrückter Van-Life-Road-Trip: Wenn der Weg das schönste Ziel ist!

Erste Etappe unseres Trips war der malerische Schweizer
Bergort Bergün zu Füßen des Albulapasses. Bergün komprimiert auf engstem Raum
alles, was das Sehnsuchtsland Schweiz ausmacht: urige Alpenhäuser, kleine
Blockhütten, üppige Blumenkästen an jedem Balkongeländer, frisches eiskaltes
Bergwasser aus unzähligen Brunnen und das ganze Szenario eingebettet in grüne,
saftige Almwiesen mit felsigen Gipfelblicken. An so viel Naturschönheit kann
ich mich gar nicht sattsehen. Trotz einiger Meter über Normalnull, zeigte das
Thermometer über 30 Grad Außentemperatur im Bergdorf an und die strahlende Mittagssonne
in der Höhenluft ließ uns den Sonnenschutz extra sorgfältig auftragen.
Die erste Einheit führte mit einem langen Tempointervall auf
den Albulapass. Entlang eines tosenden Wildbaches gibt der Pass einen Einblick
in die beeindruckende Streckenführung des Glacier Expresses. Die weltbekannte
Schweizer-Schmalspurbahn hat hier wirklich extreme Streckenprofilierungen zu
überwinden. Bei den ganzen Eindrücken lief das Intervall wie von selbst und ich
war einmal mehr dankbar, dass ich in einer so wunderschönen Landschaft
trainieren darf! Where your bike
takes you! Schneller als gedacht waren die knapp 1000 Höhenmeter am Stück absolviert
und wir waren damit noch tiefer in die Gipfelwelt eingetaucht. Mit so langen
Ansteigen können meine heimatlichen Mittelgebirgs-Hügel leider nicht
konkurrieren.


Am Abend versorgten wir uns noch in einer der vielen
Selbstbedienungs-Bio-Bauernhof-Läden mit frischen Lebensmitteln und setzten
unsere Reise nach Livigno fort. Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir
einen Stellplatz auf über 2300 Metern und konnten somit die Höhenluft über
Nacht wie von selbst auf uns einwirken lassen. Am nächsten Morgen spürte ich
die Auswirkungen der dünnen Luft ein Wenig und dies schlug sich auch deutlich
in der Auswertung der Erholungskurve, Schlafanalyse und Pulswerten auf meiner
Garminuhr nieder. Also es scheint etwas zu bewirken und wirkt somit hoffentlich
auch positiv. Nach dem Frühstück mit Blick ins weite Tal sattelten wir die Räder und
durchquerten entlang des Panoramatrails auf malerischen Pfaden die Gipfelwelt.
Akustisch hinterlegt von ständigen Pfiffen der Murmeltiere und dem sanften
Läuten der Kuhglocken, visuell den Blick auf die schneebedeckten Gipfel der
umliegenden 3000er gerichtet. Ein Erlebnis für alle Sinne.


Leider währte diese Idylle nur kurz, denn wenig später zwang
ein Defekt am Hinterrad meines Lieblingsmenschen zum Abbruch der Einheit. Und
nach dem Sichten der problematischen Defektproblematik gab es leider keine
guten Nachrichten: Irreparabler Schaden, das Ersatzlaufrad (weiß der Kuckuck
warum) im heimischen Keller. Einige Stunden später – gefüllt mit dem
erfolglosen Abklappern aller Radläden Livignos – stand fest: Wir müssen nach Hause
und das Ersatzlaufrad holen, um den Trainingserfolg nicht zu gefährden.
Umständlich, blöd, kompliziert. Aber „hätte, hätte, Fahrradkette“ – nicht zu
ändern. Einen Teil des Rückweges nutzte ich für meine zweite Einheit und
überquerte den Forcola- sowie den Berninapass zurück in die Schweiz und
sog dabei die traumhafte Bergwelt in mich auf. Wir verbrachten die zweite Nacht
ebenfalls in über 2300 Metern Höhe auf dem Albulapass. Auch wenn es am nächsten
Morgen empfindlich kalt war und regnete, genoss ich die Stille und Weite der
Berge und das Vanlife in vollen Zügen.

Das Wetter machte uns damit wenigstens den Abschied etwas leichter. Unser Kurztrip ins Hochgebirge mündete dann schließlich am frühen Nachmittag zu Hause im Flachland. Um den Reisestress nicht überzustrapazieren und nicht noch einen weiteren Trainingstag durch die Fahrerei zu verlieren, beschlossen wir, unser Trainingslager in der Pfalz fortzusetzen. Dort gibt es zwar keine dünne Höhenluft, dafür aber perfekte Trainingsbedingungen und Trails ohne Ende. So fanden wir uns dann also am Abend am Fuße des Kalmits in Neustadt an der Weinstraße wieder. Verrückte Welt: Heimat->Bergün->Livigno->Albulapass->Heimat->Pfalz – uns dies alles in 3 Tagen. Was für ein Roadtrip.


Das Wetter machte uns damit wenigstens den Abschied etwas leichter. Unser Kurztrip ins Hochgebirge mündete dann schließlich am frühen Nachmittag zu Hause im Flachland. Um den Reisestress nicht überzustrapazieren und nicht noch einen weiteren Trainingstag durch die Fahrerei zu verlieren, beschlossen wir, unser Trainingslager in der Pfalz fortzusetzen. Dort gibt es zwar keine dünne Höhenluft, dafür aber perfekte Trainingsbedingungen und Trails ohne Ende. So fanden wir uns dann also am Abend am Fuße des Kalmits in Neustadt an der Weinstraße wieder. Verrückte Welt: Heimat->Bergün->Livigno->Albulapass->Heimat->Pfalz – uns dies alles in 3 Tagen. Was für ein Roadtrip.

Die fehlende Hochgebirgskulisse wog die Pfalz schließlich
durch beständigen Sonnenschein, endlose staubtrockene Trails, erfrischende
Bäche, köstliche Bäckerstops und etliche Obstbäume mit reifen Früchten auf.

Bis auf die Wirkung der Höhenluft fehlte es uns trainingstechnisch somit an nichts. Das herrlich entschleunigende Vanlife sorgte dafür, dass mir unser Trip wie eine wunderschöne Ewigkeit vorkam. Wenn man so dicht an und mit der Natur lebt (und das Ganze dann zumeist auch noch ohne Handyempfang), heben sich die Gesetze für Raum und Zeit schnell auf. Der Fokus lag nur auf Training, Essen, Erholen und Genießen. Störquellen oder nervige Ablenkungen gab es nicht.


Bis auf die Wirkung der Höhenluft fehlte es uns trainingstechnisch somit an nichts. Das herrlich entschleunigende Vanlife sorgte dafür, dass mir unser Trip wie eine wunderschöne Ewigkeit vorkam. Wenn man so dicht an und mit der Natur lebt (und das Ganze dann zumeist auch noch ohne Handyempfang), heben sich die Gesetze für Raum und Zeit schnell auf. Der Fokus lag nur auf Training, Essen, Erholen und Genießen. Störquellen oder nervige Ablenkungen gab es nicht.

Wir haben das Beste aus der Situation gemacht und ein
wirklich qualitativ hochwertiges Trainingslager absolviert. Aber was lernen wir
darauf? Verlasse dich nie auf dein Material und sorge mit allen erdenklichen
Ersatzteilen vor. Denn Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Aber: Der Weg war diesmal das schönste Ziel!
Nächste Woche steht für mich endlich das erste Rennen der
Saison an. Ich starte beim Rothaus Bike Giro. Mein erstes Etappenrennen. Ich
bin sehr gespannt und freue mich schon, endlich wieder eine Startnummer am
Lenker zu haben.
Bis dahin:
Keep on riding,
Vanessa
Zitate des Tages:
“Wozu bist du Zweiradmechaniker?”
„Jetzt wollte ich in die Berge und wo bin ich gelandet? Im
Pfälzerwald.“
„Schlimmer geht immer.“
„Ich hatte auch schon so ein ganz komisches Gefühl.“
„Die Höhenluft zermürbt dich scheinbar.“
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