All for cycling – oder woran du erkennst, dass du in einem Radsportlerhaushalt lebst.

1) Die Trinkflaschenproblematik
Flüssigkeiten führt der Radsportler während des Trainings oder gerne auch bei anderen Gelegenheiten in eigens dafür vorgesehen Behältnissen mit. Die Trinkflaschen – meist vom Sponser (oh Moment ein Druckfehler) Sponsor gestellt, sind treue Begleiter im Radsportlerleben. Da es die Inhalte selbstredend in verschiedensten Ausführungen gibt (zum Beispiel Wasser pur, Wasser mit isotonischem Pulver, Renngemische mit Gels) und die Trainingseinheiten verschiedene Längen aufweisen (kurz=0,5 Liter, mittel=0,75 Liter und lang=1 Liter Flüssigkeitsbedarf) sind somit pro Sportler diverse Flaschen im Haushalt im Umlauf. Dabei gibt es folgende Grundsätze:

a) Man kann niemals genug Radflaschen haben. Das Ersatzflaschenlager könnte eine ganze Armee versorgen und nimmt gut und gerne eine komplette Küchenabteilung ein.

b) Zum Abtropfen und Trocknen stehen die Flaschen stets auf der Spüle und fallen folglich bei allen anderen häuslichen Küchentätigkeiten wie Dominosteine um.

c) Mit einigen Flaschen verbindet man intensive Rennerinnerungen. Das Entsorgen würde einem schlichtweg das Herz brechen.
 
 

d) Radflaschen kann man wirklich nie genug haben. Ich glaube, ich wiederhole mich an dieser Stelle.

2) Die Wäscheberge-Überhäufung
Trotz meines nun mehr übersichtlichen Zwei-Personen-fassenden-Radsportlerhaushaltes überkommt mich angesichts des Dreckwäscheumfanges der Gedanke, wir hätten 10 Mitbewohner und alle arbeiten im Bergwerk. Kaum hat eine Waschmaschinenladung die heimische Trocknungszeremonie angetreten, türmt sich bereits der nächste – meist matschüberzogene - Wäscheberg auf. Aber wer viel trainiert, braucht auch viele Kleidungsstücke. Ein ewiger Kreislauf. Am prägendsten sind die Renn- und Trainingserlebnisse, nach denen man länger putzt, wäscht und saubermacht, als das eigentliche Rennereignis dauerte. Aber erfreulicherweise: das Grinsen und Glücksgefühl bleibt, während der Dreck verschwindet. Und wer hat früher schon nicht gerne im Matsch gespielt?


3) Matsch, Schlamm und Dreck in allen Variationen
Es gibt sie leider nur recht selten im Jahr: Die Tage, an denen man sauber vom Radfahren heimkehrt. Irgendwo findet sich auch im staubtrockenen Sommer oder in der starrgefrorenen Winterlandschaft eine Matschpfütze, eine Harwesterfurche oder ein Teerweg voller Kuhdung. Eigens für solche Zwecke haben wir in unserem recht gut sortierten Haushalt im Keller eine „Dreckschleuse“ eingerichtet. Dadurch hat sich die Dreckquote, die über Radbekleidung ins Hausinnere gelangt, drastisch reduziert. Denn wer viel trainiert, kann schließlich nicht auch noch ständig das Haus putzen. J


4) Der Keller als heilige Halle
Um an dieser Stelle sinnvoll anzuknüpfen, muss ich erwähnen, dass ich mir ein Leben ohne geräumige Kellerräume nur schwer vorstellen kann. Der Keller gehört für mich zum Radsportlerhaushalt, wie die Eier zu Ostern oder der Tannenbaum zu Weihnachten. Man möge sich nur visualisieren, die Räder würden im Wohnzimmer mit unter dem Christbaum Weihnachten feiern oder müssten in der Dusche gereinigt werden. Um Struktur in die Räumlichkeiten unterhalb der Erdoberfläche zu bringen, birgt der Keller bei uns einen eigenen Räder- und Kleidungstrocknungsraum (die erwähnte Dreckschleuse), weitere Räumlichkeiten zum Abstellen der Räder und eine Werkstatt- und Schrauberfläche. Damit ist dann natürlich nicht mehr viel oder besser gar kein Restkeller mehr für andere Dinge vorhanden. Selbstredend trennt sich der Radfahrer ganz einfach und direkt von allen radsportfernen Gegenständen und häuft sie somit erst gar nicht an. Und kennt ihr das Phänomen? Gerade hat man den Keller aufgeräumt und schon haben die Räder wieder heilloses Chaos angerichtet. ;-) Okay, ich vermute ein Keller kann niemals wirklich ordentlich sein.


5) Wetterradarstation
Als gewiefter Outdoor-Aktivist sollte ein Radsportler stets über die aktuelle Großwetterlage im Bilde sein und dabei diverse Hoch- und Tiefdruckgebiete unserer Klimazone im Blick haben. Als Freiluftsportler häuft sich somit im Laufe der Jahre vielfältiges meteorologisches Fachwissen an, um Wetterlagen fachkundig beurteilen zu können. So können eventuelle Regenfahrten verhindert oder zumindest minimiert werden. So unterbricht der Radsportlerhaushalt meist gegen 20.13 Uhr kurz diverse regenerations-fördernde Abendtätigkeiten, um dem vertrauensvollen Wetter der Tagesschau Gehör zu schenken. Zusätzlich zu etwaigen Wetterapps am mobilen Endgerät versteht sich. Aber doppelt hält ja bekanntlich besser. Es kommt nicht selten vor, dass das Regenradar einem Trainingstag die Struktur verleiht.



6) Die beste Fee ist KafFEE
Im Radsportlerhaushalt weht zumeist der Duft frischgemahlener Kaffeebohnen umher und das zischende Geräusch der Siebträgermaschine untermalt die häusliche Idylle. Denn das schwarze Gold fließt zumindest bei uns Hobby-Barista relativ häufig. Und dabei kommt das anregende Getränk auch typisch italienisch mit frischen direkt gemahlenen Bohnen und mehr als 15 bar Druck aus der Maschine in die Tassen. Diese Zeremonie hält stets vor dem Training obligatorisch einen Espresso und nach der Einheit ebensolchen mit schäumender Milchhaube bereit. Immer wieder ein Fest. Alle meine Versuche den Kaffeekonsum vor Wettkämpfen zu minimieren, damit die Koffeingels dort besser zünden, sind bei mir bisher gescheitert. Dafür ist der Genuss einfach zu verlockend.



Wie man liest, weist die Spezies der Radsportler gewisse Eigenarten auf, die natürlich nur Gleichgesinnte nachvollziehen können. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und vielleicht findet sich der ein oder andere von euch im Text wieder.

Bis dahin: Keep on riding,

Vanessa

 

 

 

 

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