It´s raceday again! Ein paar Tipps, um entspannt an der Startlinie zu stehen
Nach einer gefühlten unendlichen Ewigkeit stehen für viele nun mehr in den nächsten Wochen die ersten Renntermine im Kalender. Höchste Zeit also, sich mental, materialtechnisch und natürlich körperlich zu wappnen. Und auch ich muss zugeben, dass ich nach dieser langen virusbedingten Zwangspause doch etwas aus er Übung bin, was Wettkämpfe angeht. Und dementsprechend schleicht sich eine angenehm prickelnde Vorfreude heran. Denn auch bei mir heißt es am kommenden Wochenende endlich wieder: It´s raceday!
Damit ihr gut gewappnet seid, habe ich ein paar Tipps und
Tricks, um möglichst entspannt an der Startlinie zu stehen:
1) Training mit Köpfchen
Ihr blickt auf den Kalender und seht es schwarz auf weiß:
Nur noch eine Woche bis zum ersten Rennen! Ein gewisses Maß an Nervosität macht
sich breit. Habe ich genug trainiert? Wie viel haben die anderen trainiert?
Letzteres lässt sich natürlich – außer durch diverse Strava-Recherchen – nicht pauschal
beantworten. Für erstes ist man hingegen selbst verantwortlich. Schließlich
hatte man jetzt prinzipiell genug Zeit, sich formtechnisch zu wappnen. Eine
schlechte Idee ist aber allemal, dass man versucht in der Woche vor dem Rennen
Training nachzuholen. Denn Training kann man nicht nachholen. Training folgt
einem Aufbauprozess und dieser sollte zeitig beginnen. Deswegen drückt euch in
der Woche vor dem Rennen nicht noch unnötig viele Stunden und Kilometer in die
Beine. Lasst es lieber locker angehen mit einer Reduktion des Umfanges. 3-4
Tage vor dem Raceday könnt ihr euren Körper noch einmal mit einer etwas
härteren Intervalleinheit aktivieren, einen Tag vor dem Rennen ist eine leichte
Vorbelastung eine gute Empfehlung. Das Optimum ist, mit frischen Beinen und
erholtem Körper und wachem Geist an der Startlinie zu stehen. Natürlich sind
die Trainingsempfehlungen, Umfänge und Intensitäten in einer Rennvorbereitung individuell
und hängen von den Zielen und dem Trainingsstatus des jeweiligen Athleten ab.
Deswegen: Trainiert im Vorfeld mit Köpfchen und geht eurer Training in den
Tagen unmittelbar vor dem Wettkampf bedacht an.
2) Essen mit Köpfchen
Um die volle Leistung abrufen zu können und den Körper
bestmöglich zu unterstützen, solltet ihr (eigentlich immer, aber) in der
Rennwoche natürlich ganz besonders, ein Augenmerk auf eure Ernährung legen. Denn:
Du bist was du isst. Mit leeren Glykogenspeichern an der Startlinie stehen,
schnell noch 1-2 Kilogramm abnehmen, während dem Rennen nicht ausreichend verpflegen
– all das sind keine guten Ideen und werden euch recht schnell den Stecker
ziehen. Setzt im Vorfeld auf gut verträgliche Nahrungsmittel, wählt Gels und
Pulver, die ihr im Vorfeld bereits getestet habt und trinkt ausreichend. Es ist
keine gute Wahl, die Gels aus dem Startpaket des Veranstalters zu nehmen, wenn
ihr diese noch nie probiert habt. Im schlimmsten Fall führt dies zu
Magengrummeln und Darmbeschwerden. Eine korrekt abgestimmte Ernährung vor und
während des Rennens kann euch das ein oder andere Watt mehr aufs Pedal bringen
und eure Performance unterstützen.
3) Materialcheck
Wenn ihr euch sodann bestmöglich um euer eigenes Befinden
gesorgt habt, dann verliert auch euer Material nicht aus dem Blick. Schaut bereits
einige Tage vorher, ob euer Rad noch Pflege, Ersatzteile oder Werkstattservice
benötigt. Ein Rennen sollte nicht wegen verschlissenem Material oder
vermeidbaren Defekten scheitern. Am Rennmorgen noch hektisch schrauben? Vermeidet
dies und fahrt mit einem rennfertigen Rad zum Veranstaltungsort. Damit
verhindert ihr unnötigen Stress, Zeitdruck und Frust. Und nehmt eine
Basisausstattung an Werkzeug, eine Luftpumpe und ganz wichtig einen
Seitenschneider für die Kabelbinder der Startnummer mit. Dann seid ihr auf der
sicheren Seite.
Auch Helme, Schuhe und alle anderen Utensilien sollten sauber
und vorbereitet parat liegen. Investiert im Vorfeld auch die Zeit, um eure
Schuhe und den Helm von eventuellen Matschschichten zu befreien, denn damit
fühlt man sich direkt besser. Meiner persönlichen Meinung nach, ist es ein
absolutes No-Go mit einem dreckigen Rad und einem Helm aus dem der Schlamm des letzten
Winters bröckelt am Start zu stehen – das sollte einem der Aufwand schon Wert
sein. Außerdem sieht man beim Putzen des Bikes eventuelle Defekte und kann dann
noch rechtzeitig agieren.
4) Orientierungscheck
Schaut vor dem Rennen auf der Homepage des Veranstalters
vorbei und checkt die Ausschreibung. Notiert euch die Adresse für die Parkplätze
und recherchiert, ob es eventuell irgendwelche Umleitungen oder
Straßensperrungen zum Zielort gibt. So entsteht keine Hektik bei der Fahrt und
ihr kommt entspannt am Ziel an. Plant genügend Zeit ein – oftmals dauert die
Startnummernausgabe länger, ihr müsst Toiletten suchen oder der Weg vom
Parkplatz ist weiter als gedacht.
5) Streckencheck
Die meisten Ausrichter veröffentlichen die Strecken- und Höhenprofile.
Nutzt dies, denn es ist enorm hilfreich vorab das Höhenprofil der Strecke zu
kennen. Ich klebe mir dieses oftmals auch klein ausgedruckt auf das Oberrohr
und weiß so immer, was mich erwartet. Wenn ihr die Chance habt, könnt ihr natürlich
die Strecke vorab besichtigen. Mit (grober) Kenntnis, was euch erwartet, seid
ihr vor dem Rennen direkt entspannter.
6) Mentalcheck
Letztlich werden Wettkämpfe im Kopf gefinisht. Deswegen quält
euch im Vorfeld nicht mit der Frage, wie es wohl enden wird, wie hart es wird
oder ob ihr wohl eure angestrebte Platzierung auch erreichen könnt. Mein Mantra
für Renntage ist „Ich werde heute die beste Version von mir selbst sein, alles
geben, was ich geben kann. Ich habe mich bestmöglich vorbereitet und werde dies
heute zeigen.“ Wenn ihr im Kopf stark seid, kann auch der Körper sehr, sehr
lange stark sein.
Mit großer Wahrscheinlichkeit ploppt im Rennen irgendwann
mal die Frage „Warum um alles in der Welt tue ich mir das an?“ auf. Ganz
einfach: Weil ich es will! Und weil ich es kann! Und weil ich später unglaublich
stolz auf mich sein werde! Weil ich dafür trainiert habe! Also seid stark, „Schmerz“
vergeht, aber der Stolz bleibt. 😊
So, nun werde ich mir meine eigenen Tipps zu Herzen nehmen ,
denn next stop: Trail-Marathon Spirkelbach und dann direkt Erbeskopf Marathon
in Thalfang.
Vielleicht sehen wir uns bald an der Startlinie.
Bis dahin: Keep on riding,
Vanessa
Kommentare
Kommentar veröffentlichen