Sebamed Bike Day: Hitzekampf am Rhein
Nach dem Trainingslagermodus und der tollen Zeit in
Österreich war ich nun mehr so halbwegs im Hier und Jetzt angekommen und fühlte
mich bereit für den nächsten Rennstart. Und auf dieses Rennen freute ich mich
besonders: Der Sebamed Bike Day in Bad Salzig erwartet die Starter jedes Jahr mit
tollen Strecken, super Organisation und vor allem einem Starterbeutel, der das
gezahlte Startgeld um Weiten überwiegt! Einfach nur toll und definitiv zu
empfehlen. Wir brachen in den frühen Morgenstunden ins schöne Weltkulturerbe
unteres Mittelrheintal nach Bad Salzig auf und machten uns somit gefasst auf
eine ausdehnte Überlandfahrt durch den Westerwald. Nach den eisigen Temperaturen
der letzten Nächte war ich überrascht, dass die Temperatur bereits um 6.30 Uhr
17,5 Grad betrug. Eine tropische Nacht. Doch das sollte nur das Warm-Up sein.

Was dann geschah, war nahezu unfassbar und ein noch nie dagewesenes Ereignis: Die Siegerehrung fand weit vor dem angegebenen Zeitpunkt statt! Ich hörte irgendwo in den Weiten des Zielbereiches mehrfach meinen Namen durch die Lautsprecher hallen und realisierte nicht, dass ich gerade die Siegerehrung verpasste. Darauf war ich überhaupt noch nicht eingestellt. Ein kurzer Antritt – ach Moment ich war zu Fuß, also Sprint - und ich schaffte es gerade noch auf das Siegertreppchen. Das war super, denn es ersparte die lange Warterei und bescherte mehr Zeit zum Regenerieren und Abkühlen.

Bis dahin: Keep on riding,
Zitate des Tages:

Gespickt mit einem bunten Allerlei an Umleitungen und
Baustellen erreichten wir den Ort des Geschehens mit leichter Verspätung. Ich
wurde direkt hektisch, weil ich Angst hatte, alle Vorbereitungen nicht
rechtzeitig abschließen zu können. Völlig unbegründet natürlich, aber wenn ich
aufgeregt bin, drehe ich manchmal durch. Da wir bereits zum vierten Mal am
Start standen, hatten wir durch unsere erlangte Ortskenntnis selbstverständlich
wieder einen geheimen Geheimparkplatz im Schatten mit besten Anbindungen an das
Start- und Zielgelände als Ass im Ärmel. Nachdem ich mich ausgiebig über den
üppigen Inhalt des Startbeutels gefreut hatte, begann ich mit dem
obligatorischen Warmfahren. Eigentlich war mir aber auch schon warm genug. Denn
in Bad Salzig – eigekesselt durch felsige Weinberge, direkt am Rhein gelegen –
stand bereits die frühe Morgenluft in sengender Hitze. Trotz des
Schattenplatzes sehnte ich mir eine Kühlweste herbei.
Der Start verzögerte sich durch einen Sturz auf der
Langstrecke um einige Minuten, sodass der vorherige Koffeinshot schon im
Startblock seine volle Wirkung entfaltete. In der neutralisierten Phase folgte
die Strecke zunächst der Hauptstraße im Ort, bevor das Feld dann in den ersten
langen Anstieg entlassen wurde. Dort knallte die Führungsgruppe los, als ob das
Ziel bereits nach 500 Metern erreicht wäre. Die erste Attacke verpuffte aber
recht schnell und ich konnte die Lücke zu den Männern wieder schließen. Der
erste Berg zog sich über 17 Kilometer, unterbrochen durch wenige kurze
Flachpassagen und Trailstücke – eigentlich ein Sahnestück für mich. Mein Tempo
war auch gut, jedoch fühlte ich keinerlei Explosivität. Meine Beine waren eher
neutral – weder gut noch schlecht. Doch meine Wattwerte verrieten, dass noch
viel mehr Potential lauerte. Dieses konnte ich aber irgendwie heute so gar
nicht ausspielen. Anstatt mich weiter auf das Rennen zu fokussierten, grübelte
ich stattdessen darüber nach, woran dies liegen könnte. Kein allzu guter Ansatz
mitten im Wettkampf. : ) Dabei wäre es
in der Tat sinniger gewesen, die Aufmerksamkeit vermehrt auf die
Streckenbeschilderung zu legen. Zweimal verpasste ich mit meiner Männergruppe
einen Abzweig beinahe, was das gesamte Grundtempo stocken ließ. Auch wenn ich
persönlich – da bin ich ein wirklich scharfer Selbstkritiker – mit meiner
Leistung nicht ganz zufrieden war, genoss ich das Rennen. Sonnenschein, staubtrockene
Trails, tolle Ausblicke auf den Rhein, das tun, was ich ab liebsten mache und
einfach eine gute Zeit auf dem Rad zu haben. Darum geht es eigentlich und nicht
um perfekte Wattwerte. Und je näher das Ziel kam, desto mehr freute ich mich,
dass ich scheinbar trotz mäßiger Performance meine Führung verteidigen konnte. Manchmal
täuscht das eigene Gefühl dann vielleicht doch oder die eigenen Ansprüche an
sich selbst sind zu groß. Jedenfalls konnte ich den Gesamtsieg ins Ziel retten
und war glücklich darüber. Und ziemlich überhitzt. Es fühlte sich körperlich gesehen
eher nach einem mehrtägigen Etappenrennen an.Was dann geschah, war nahezu unfassbar und ein noch nie dagewesenes Ereignis: Die Siegerehrung fand weit vor dem angegebenen Zeitpunkt statt! Ich hörte irgendwo in den Weiten des Zielbereiches mehrfach meinen Namen durch die Lautsprecher hallen und realisierte nicht, dass ich gerade die Siegerehrung verpasste. Darauf war ich überhaupt noch nicht eingestellt. Ein kurzer Antritt – ach Moment ich war zu Fuß, also Sprint - und ich schaffte es gerade noch auf das Siegertreppchen. Das war super, denn es ersparte die lange Warterei und bescherte mehr Zeit zum Regenerieren und Abkühlen.

Nächste Woche steht ein weiteres Bergzeitfahren auf dem
Rennkalender und ich freue mich einfach auf eine gute Zeit auf dem Rad!
Bis dahin: Keep on riding,
Vanessa
“Wenn wir hier weiter radeln, sind wir gleich an der Mündung
in die Nordsee.”
„Also
wir fahren gerade gegen den Strom.“
„Achso
stimmt ja.“
„Du hast einen Hitzschlag.“
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