Saisonabschluss in Biebertal – Freud und Leid liegen nah beieinander

Aber: Saisonabschluss am Dünsberg hat nun mal seine
Tradition, ich mag dieses Event und mit meinem Lieblingsmenschen hatte ich noch
ein Saisonziel zu verwirklichen! Deswegen war mit der Ankunft am Fuße des
Dünsberges auch Schluss mit der unmotivierten Trägheit und die Suche nach dem
Rennmodus begann.
Was nach dem Startschuss geschah, ist für mich immer noch
unbegreiflich. Ich setzte mich direkt nach vorne ab und hatte einen richtig
guten Start. Das Rennen lief gut an, die Beine fühlten sich entgegen aller
Annahmen doch noch frisch an. Hinauf zur ersten Burg, den steilen Anstieg durch
den ersten Ort – ich wusste nicht, woher ich diese letzten Kräfte noch
mobilisierte. Doch dann, einen kurzer Moment der Unaufmerksamkeit: Der Fahrer
vor mir stürzte in einer nebelfeuchten Wiesenkurve. Ich konnte nicht mehr
bremsen und stürzte auch. Ich musste mein Rad schnell zur Seite ziehen, um die
nachfolgenden Fahrer nicht zu behindern. Ein kurzer Check – es schien alles
soweit okay zu sein, zumindest am Rad. Ich hingegen hatte einige Abschürfungen
und Schmerzen am Rücken. Aber ich wollte keinesfalls aufgeben. Bis ich wieder
fahrbereit war und meine Flasche eingesammelt hatte, sah ich allerdings 5
Fahrerinnen an mir vorbeiziehen. Die nächsten Minuten waren dann geprägt von
einer Aufholjagd. Scheinbar hatte der Sturz so viel Adrenalin freigesetzt, dass
ich mich wie im Flow fühlte. Am nächsten Berg fuhr ich an die Damengruppe
heran. Kurze Überlegung: Dranhängen oder absetzen? Wieder entschied ich mich
für Ersteres, wenn gleich ich damit schon schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Doch diesmal war es die richtige Wahl. Ich machte ordentlich Tempo, um außer
Sichtweite zu kommen. Ich glaube, dass ich selten ein schnelles Rennen gefahren
bin.
Es war ein harter Kampf gegen mich selbst. Aber nur wer
schnell fährt, kann gewinnen! Deswegen kämpfte ich weiter bis ins Ziel,
riskierte keinen Blick nach hinten und konnte mich letztlich mit rund einer
Minute Vorsprung über den Gesamtsieg freuen. Ich hatte wirklich mit allem
gerechnet, aber sicher nicht mit so einem Ergebnis.

So
kann ich nun mit einem guten Gefühl in die Wintervorbereitung gehen und freue
mich auf ein paar freie Off-Season-Tage. Und entgegen mancher Annahmen: Es geht
sportlich für mich weiter, auch 2017! Wo, wie und mit welchem Material – das alles
wird sich zeigen. ;-)
Bis dahin:
Keep on riding,
Vanessa
Zitate des Tages:
“Nur
wer schnell fährt, kann gewinnen!”
„Ich
hätte viel mehr Lust, direkt das Kuchenbüffet zu stürmen, statt erst Rad zu
fahren.“
„Du
bist mittlerweile so Pro, dass du einfach nur ablieferst, egal wie es dir geht.“
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